Kleinkinder, Neurodermitis und Selbstrühren
Moderator: Helga
Kleinkinder, Neurodermitis und Selbstrühren
Hallo Ihr Lieben,
ich mag mir in diesem Posting einmal Bedenken von der Seele reden, die ich bekomme, wenn ich hier den ein oder anderen Beitrag lese. Bitte nehmt es mir nicht böse, da das was ich sagen möchte nur auf Sorge und Mitgefühl basiert:
Ab und zu kommen mir Beiträge unter die Augen, wo ich Eltern sehe, die um Rat für ihre selbstgerührten Cremes bitten, die für den Nachwuchs gerührt werden. Oft kann man den Beiträgen entnehmen, dass es sich um sehr kleine Kinder handelt, die Probleme mit der Haut haben, wo Mutti und Vati den Kindern mit einer selbstgerührten Creme etwas Gutes tun wollen.
Oftmals muss ich dann aber sinngemäß Dinge lesen wie z.B. "Mein Kleiner hat ganz rote Haut von Creme XY bekommen. PH-Wert war so zwischen 4,5 und 5,5. Woran kann es liegen" oder "Creme hinterlässt komische Spuren im Gesicht" oder so ähnlich – Ihr wisst evtl. worauf ich hinaus will.
Das sind Momente wo ich richtig wütend werde!
Ich habe seit ich 3 Jahre alt bin sehr starke Neurodermitis. Inzwischen bin ich 36 Jahre alt und rühre seit ca 1,5 Jahren selber Cremes. In diesen 1,5 Jahren habe ich 181 Rezepturen bzw. Modifikationen gerührt. Ich habe diese Rezepturen alle an mir selber getestet. Und obwohl ich sehr belesen bin, extrem präzise und sauber arbeite, es bei mir keine ph-Schwankungen größer als 0,2 gibt, habe ich während dieser 181 Rezepte Dinge fabriziert, die die absolute Hölle für meine Haut waren – so richtig mit Entzündet, Wundwasser, Schorf... das volle Programm halt.
Der Unterschied von mir zu einem Kleinkind ist folgender: Ich habe mir die Suppe selber eingebrockt, ich kann mich äußern wo das Problem liegt, ich kann ein neues Rezept ausprobieren und ich kann notfalls die Kortison-Notbremse ziehen.
Ein Kleinkind ist diesen "Menschenversuchen" ausgeliefert. Das Kind sagt halt nicht:"Mutti, das Zeug is' Kacke, ich brauche mal wieder ne Ladung Kortison, dass sich die Entzündung erst einmal wieder beruhigt".
Das mag sich jetzt extrem anhören und besonders unter der Prämisse, dass man ja nur Gutes tun will, sorgt das bestimmt auch für Schnauben, Nase rümpfen und Wutpostings in meine Richtung – das würde ich verstehen.
Aber bitte liebe besorgte Eltern: Eine tolle Creme gegen trockene Haut und Neurodermitis ist nicht unbedingt etwas, was man in der ersten Woche des Hobbycremerührens erschafft. Ph-Schwankungen von einem ganzen Zähler (4,5 bis 5,5) reichen bei mir z.B. von roter, entzündeter Haut bis hin zu rosig, normaler Haut. Will heißen, es muss gerade bei so empfindlicher Haut EXTREM PRÄZISE gearbeitet werden – da ist meiner Meinung nach einfach kein Platz für "circa" und "ungefähr". Auch "Ich habe mal den neuen Wirkstoff X ausprobiert und schaue mal wie seine Haut reagiert" finde ich extrem bedenklich.
Die Kombination von 93 Super-Duper-Wirkstoffölen mit Hydratisiererbombe plus Emulgator, einem Schuss Squalan und ein wenig Lavendelöl kann auch einfach viel zu viel für so eine zarte Kinderpelle sein – hier ist das Stichwort Unverträglichkeiten, Allergien, etc.
Ich kann echt verstehen, dass man dem Kind etwas Gutes tun will und ich bin mir sicher, dass eine einfache Sheasahne oder eine wertvolle Babyölkombination kein Problem darstellt und eine wertvolle Addition zum normalen Hautpflegeprogramm darstellen kann.
Aber wenn es darum geht komplexe Rezepte mit wenig Erfahrung und wenig Präzision in der Verarbeitung (z.B. das ph-Problem) an einem kleinen Kind auszuprobieren, dann muss ich sagen, dass ich dem extrem skeptisch gegenüber stehe und mir jedes Mal wenn ich soetwas lese ganz anders wird.
Ich würde mir wünschen, dass wir uns als Forum tatsächlich so positionieren, dass kleine Kinder nicht unbedingt Versuchskaninchen von Rühranfängern sein sollten. Wenn wir uns, als erwachsene Menschen, unsere Rezepturen ins Gesicht schmieren, ist das kein Problem – ich finde Menschenversuche super! Aber ich finde nicht, dass kleine Kinder unter unseren Creme-Experimenten leiden sollten.
Bitte hasst mich nicht. Dieser Beitrag basiert alleine darauf, dass ich mich extrem gut in die Haut der kleinen Würmer hineinversetzen kann.
LG
mrnielsen
ich mag mir in diesem Posting einmal Bedenken von der Seele reden, die ich bekomme, wenn ich hier den ein oder anderen Beitrag lese. Bitte nehmt es mir nicht böse, da das was ich sagen möchte nur auf Sorge und Mitgefühl basiert:
Ab und zu kommen mir Beiträge unter die Augen, wo ich Eltern sehe, die um Rat für ihre selbstgerührten Cremes bitten, die für den Nachwuchs gerührt werden. Oft kann man den Beiträgen entnehmen, dass es sich um sehr kleine Kinder handelt, die Probleme mit der Haut haben, wo Mutti und Vati den Kindern mit einer selbstgerührten Creme etwas Gutes tun wollen.
Oftmals muss ich dann aber sinngemäß Dinge lesen wie z.B. "Mein Kleiner hat ganz rote Haut von Creme XY bekommen. PH-Wert war so zwischen 4,5 und 5,5. Woran kann es liegen" oder "Creme hinterlässt komische Spuren im Gesicht" oder so ähnlich – Ihr wisst evtl. worauf ich hinaus will.
Das sind Momente wo ich richtig wütend werde!
Ich habe seit ich 3 Jahre alt bin sehr starke Neurodermitis. Inzwischen bin ich 36 Jahre alt und rühre seit ca 1,5 Jahren selber Cremes. In diesen 1,5 Jahren habe ich 181 Rezepturen bzw. Modifikationen gerührt. Ich habe diese Rezepturen alle an mir selber getestet. Und obwohl ich sehr belesen bin, extrem präzise und sauber arbeite, es bei mir keine ph-Schwankungen größer als 0,2 gibt, habe ich während dieser 181 Rezepte Dinge fabriziert, die die absolute Hölle für meine Haut waren – so richtig mit Entzündet, Wundwasser, Schorf... das volle Programm halt.
Der Unterschied von mir zu einem Kleinkind ist folgender: Ich habe mir die Suppe selber eingebrockt, ich kann mich äußern wo das Problem liegt, ich kann ein neues Rezept ausprobieren und ich kann notfalls die Kortison-Notbremse ziehen.
Ein Kleinkind ist diesen "Menschenversuchen" ausgeliefert. Das Kind sagt halt nicht:"Mutti, das Zeug is' Kacke, ich brauche mal wieder ne Ladung Kortison, dass sich die Entzündung erst einmal wieder beruhigt".
Das mag sich jetzt extrem anhören und besonders unter der Prämisse, dass man ja nur Gutes tun will, sorgt das bestimmt auch für Schnauben, Nase rümpfen und Wutpostings in meine Richtung – das würde ich verstehen.
Aber bitte liebe besorgte Eltern: Eine tolle Creme gegen trockene Haut und Neurodermitis ist nicht unbedingt etwas, was man in der ersten Woche des Hobbycremerührens erschafft. Ph-Schwankungen von einem ganzen Zähler (4,5 bis 5,5) reichen bei mir z.B. von roter, entzündeter Haut bis hin zu rosig, normaler Haut. Will heißen, es muss gerade bei so empfindlicher Haut EXTREM PRÄZISE gearbeitet werden – da ist meiner Meinung nach einfach kein Platz für "circa" und "ungefähr". Auch "Ich habe mal den neuen Wirkstoff X ausprobiert und schaue mal wie seine Haut reagiert" finde ich extrem bedenklich.
Die Kombination von 93 Super-Duper-Wirkstoffölen mit Hydratisiererbombe plus Emulgator, einem Schuss Squalan und ein wenig Lavendelöl kann auch einfach viel zu viel für so eine zarte Kinderpelle sein – hier ist das Stichwort Unverträglichkeiten, Allergien, etc.
Ich kann echt verstehen, dass man dem Kind etwas Gutes tun will und ich bin mir sicher, dass eine einfache Sheasahne oder eine wertvolle Babyölkombination kein Problem darstellt und eine wertvolle Addition zum normalen Hautpflegeprogramm darstellen kann.
Aber wenn es darum geht komplexe Rezepte mit wenig Erfahrung und wenig Präzision in der Verarbeitung (z.B. das ph-Problem) an einem kleinen Kind auszuprobieren, dann muss ich sagen, dass ich dem extrem skeptisch gegenüber stehe und mir jedes Mal wenn ich soetwas lese ganz anders wird.
Ich würde mir wünschen, dass wir uns als Forum tatsächlich so positionieren, dass kleine Kinder nicht unbedingt Versuchskaninchen von Rühranfängern sein sollten. Wenn wir uns, als erwachsene Menschen, unsere Rezepturen ins Gesicht schmieren, ist das kein Problem – ich finde Menschenversuche super! Aber ich finde nicht, dass kleine Kinder unter unseren Creme-Experimenten leiden sollten.
Bitte hasst mich nicht. Dieser Beitrag basiert alleine darauf, dass ich mich extrem gut in die Haut der kleinen Würmer hineinversetzen kann.
LG
mrnielsen
- Rosemarie
- Master of Emulsifying
- Beiträge: 3998
- Registriert: Mittwoch, 10. Dezember 2014, 16:21
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mrnielsen hat geschrieben:..Bitte hasst mich nicht. Dieser Beitrag basiert alleine darauf, dass ich mich extrem gut in die Haut der kleinen Würmer hineinversetzen kann...

viele Grüße
Rosemarie
Rosemarie
Deine Bedenken kann ich sehr gut nachvollziehen. Toll, daß Du sie mutig dargestellt hast. Und: dafür kann Dich niemand hassen. 

Liebe Grüße Karin
Was immer du zu tun oder zu träumen vermagst, wag dich nur frisch daran - Kühnheit trägt Genie, Kraft und Magie in sich (Goethe)
Was immer du zu tun oder zu träumen vermagst, wag dich nur frisch daran - Kühnheit trägt Genie, Kraft und Magie in sich (Goethe)
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- Rohstoffqueen
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Ich wüsste nicht, warum jemand dich dafür hassen sollte.
Ich selber kenne beide Seiten, zum Einen weiß ich was passiert, wenn ich mir unpassende Cremes auf die Haut schmiere und zum Anderen hatte meine Tochter als Kind eine (wenn auch sehr milde) Neurodermitis, die sich zum Glück mit der Zeit ausgewachsen hat.
Ich weiß daher um den Leidensdruck der Eltern, wenn sich das Kind wieder die Haut aufgekratzt hat und das Bedürfnis zu helfen.
Kortison war, Gott sei Dank, nicht nötig und ich bin mit (wahlweise) Bepanthen, fetter Salbe aus der Apotheke (der Arzt meinte, ich solle es zuerst damit probieren, bevor er härtere Geschütze auffährt) und Olivenöl ausgekommen, wenn mal wieder ein Schub kam - selber etwas zu rühren, auf die Idee wäre ich nicht gekommen, da schon meine eigene, an sich funktionstüchtige, Haut so zickig reagieren kann.
Weniger ist hier wirklich mehr.

Ich selber kenne beide Seiten, zum Einen weiß ich was passiert, wenn ich mir unpassende Cremes auf die Haut schmiere und zum Anderen hatte meine Tochter als Kind eine (wenn auch sehr milde) Neurodermitis, die sich zum Glück mit der Zeit ausgewachsen hat.
Ich weiß daher um den Leidensdruck der Eltern, wenn sich das Kind wieder die Haut aufgekratzt hat und das Bedürfnis zu helfen.
Kortison war, Gott sei Dank, nicht nötig und ich bin mit (wahlweise) Bepanthen, fetter Salbe aus der Apotheke (der Arzt meinte, ich solle es zuerst damit probieren, bevor er härtere Geschütze auffährt) und Olivenöl ausgekommen, wenn mal wieder ein Schub kam - selber etwas zu rühren, auf die Idee wäre ich nicht gekommen, da schon meine eigene, an sich funktionstüchtige, Haut so zickig reagieren kann.
Weniger ist hier wirklich mehr.
Liebe Grüße
Birgit
Birgit
- ardsmuir
- Rohstoffqueen
- Beiträge: 876
- Registriert: Sonntag, 10. August 2014, 09:21
- 10
- Wohnort: Rhein-Main
Danke, das spricht mir aus der Seele.
Mich stört die Beratungsresistenz, das "ich habe keine Zeit mich einzulesen oder ich verstehe es nicht".
Das ist an sich nichts verwerfliches, nicht jedem ist chemisches oder physikalisches Komplettverständnis gegeben. Und dann greift man ganz entspannt auf Apotheke oder Reformhaus zurück
....und ja, ich rühre auch für Mann und Kind, meine äussern sich. Notfalls lautstark. Kind ist defintiv nicht im Kleinkind Alter.
Mich stört die Beratungsresistenz, das "ich habe keine Zeit mich einzulesen oder ich verstehe es nicht".
Das ist an sich nichts verwerfliches, nicht jedem ist chemisches oder physikalisches Komplettverständnis gegeben. Und dann greift man ganz entspannt auf Apotheke oder Reformhaus zurück
....und ja, ich rühre auch für Mann und Kind, meine äussern sich. Notfalls lautstark. Kind ist defintiv nicht im Kleinkind Alter.
Liebe Grüße, Ardsmuir
Humor ist das Must-have unter den Lebensaccessoires (Quelle:flamingowurst)
Humor ist das Must-have unter den Lebensaccessoires (Quelle:flamingowurst)
Das freut mich aber, dass Ihr das ähnlich seht!
Meine Freundin muss auch manchmal als Versuchskaninchen herhalten und die würde sich auch lautstark beschweren
. Aber ich habe tatsächlich erst nach 150 "Rührungen" angefangen sie zu fragen, ob sie die Creme auch mal probieren möchte, und das auch erst nachdem ich den Beta-Test auf meiner Haut hinter mir hatte.
Oftmals habe ich halt wirklich das Gefühl, dass die blutigen Anfänger(innen) gleich mit den Versuchen am Kind starten...
Und das ist auch gut! Wichtig ist ja nur, dass die ganz kleinen davon verschont bleiben.ardsmuir hat geschrieben:....und ja, ich rühre auch für Mann und Kind, meine äussern sich. Notfalls lautstark. Kind ist defintiv nicht im Kleinkind Alter.
Meine Freundin muss auch manchmal als Versuchskaninchen herhalten und die würde sich auch lautstark beschweren

Oftmals habe ich halt wirklich das Gefühl, dass die blutigen Anfänger(innen) gleich mit den Versuchen am Kind starten...
- Ame
- Bachelor of Creams
- Beiträge: 1866
- Registriert: Sonntag, 25. März 2012, 22:27
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- Wohnort: NÖrdliches NiederÖsterreich
- Kontaktdaten:
Auch wenn ich dich voll verstehe, muss ich doch dazu legen: ich übernehme die Verantwortung für meine Kinder im vollen Ausmaß - fängt damit an, was ich denen zum Essen gebe, weiter geht es über das, wie ich sie erziehe, bis zu den Kosmetikprodukten, die ich auf sie schmiere. Auch unser Hausarzt und die Kinderärztin akzeptieren, dass die Verantwortung, wann und ob meine Kinder Antibiotika bekommen und wann und womit sie geimpft werden, bei mir liegt 

Liebe Grüße,
Ame
Testreihe Olivenölseife pur, Diagramme: http://domacikosmetika.passhaus.at/doku.php?id=olivenoelseifen:test_olivovych_mydel
Ame
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-
- Rührküken
- Beiträge: 40
- Registriert: Sonntag, 7. Mai 2017, 08:51
- 8
Hi Mr Nielsen,
sehr guter Post. Als Ex-Neurodermitikerin mit Hautzuständen jenseits von Gut und Böse, sprichst du mir ebenfalls aus der Seele. Hab hier schon einige solcher gutgemeinten Beiträge gelesen aber mir tut das auch einfach so Leid, dass ich dann nicht dazwischen grätschen mag.
Mal unabhängig davon, dass ich sowieso dafür bin, dass man neurodermitiskranke Kinder mal einfach in Ruhe lassen sollte, und die NDkranken Erwachsenen sowieso, und die sich selbst auch, finde ich das mit den Cremes extra für NDler auch etwas kritisch.
Wie fast jede Krankheit reißt die ND viel zu viel Aufmerksamkeit des Umfelds auf sich. Furchtbar was da für Teufelkreisläufe entstehen.
Ich befürworte eine ganzheitliche Betrachtung eines potentiellen Heilungserfolges: Meditation (entweder der NDkranke Erwachsene oder die Mutter bzw. der Vater für das Kind - überträgt sich nämlich, so wie Aggressionen), gute Ernährung aber nicht durchdrehen wenn eh keine Allergien bestehen und ab und zu mit Kortison lindern und ausschleichen, dazu eine leichte Pflege, damit nichts zuuuu trocken wird, aber es darf auch nichts zu heiß werden. Am besten nichts selbst gerührtes. Ich könnte jetzt so in die Tiefe gehen, aber das würde den Rahmen sprengen denke ich.
Mr Nielsen, wenn du magst schick mir eine Nachricht wenn das hier geht, also für den Fall du hast Interesse an tiefergreifendne Infos zu meiner Sicht der Dinge. Vielleicht kann ich dir ja den "Kicker" geben zum Absprung
sehr guter Post. Als Ex-Neurodermitikerin mit Hautzuständen jenseits von Gut und Böse, sprichst du mir ebenfalls aus der Seele. Hab hier schon einige solcher gutgemeinten Beiträge gelesen aber mir tut das auch einfach so Leid, dass ich dann nicht dazwischen grätschen mag.
Mal unabhängig davon, dass ich sowieso dafür bin, dass man neurodermitiskranke Kinder mal einfach in Ruhe lassen sollte, und die NDkranken Erwachsenen sowieso, und die sich selbst auch, finde ich das mit den Cremes extra für NDler auch etwas kritisch.
Wie fast jede Krankheit reißt die ND viel zu viel Aufmerksamkeit des Umfelds auf sich. Furchtbar was da für Teufelkreisläufe entstehen.
Ich befürworte eine ganzheitliche Betrachtung eines potentiellen Heilungserfolges: Meditation (entweder der NDkranke Erwachsene oder die Mutter bzw. der Vater für das Kind - überträgt sich nämlich, so wie Aggressionen), gute Ernährung aber nicht durchdrehen wenn eh keine Allergien bestehen und ab und zu mit Kortison lindern und ausschleichen, dazu eine leichte Pflege, damit nichts zuuuu trocken wird, aber es darf auch nichts zu heiß werden. Am besten nichts selbst gerührtes. Ich könnte jetzt so in die Tiefe gehen, aber das würde den Rahmen sprengen denke ich.
Mr Nielsen, wenn du magst schick mir eine Nachricht wenn das hier geht, also für den Fall du hast Interesse an tiefergreifendne Infos zu meiner Sicht der Dinge. Vielleicht kann ich dir ja den "Kicker" geben zum Absprung

Liebe Grüße
Elisa Leon
Elisa Leon
- GartenEden
- Bachelor of Creams
- Beiträge: 2107
- Registriert: Mittwoch, 17. Mai 2017, 07:03
- 8
- Wohnort: Im Schwäbischen
Danke für deine mutige Stellungnahme. Die Frage, die sich mir nur stellt, so habe ich es erlebt, wer von denen, die ihre Kinder für so etwas benutzen, liest das? Sehr schade. Nicht falsch verstehen: Ich finde es gut, dass du es so treffend zusammengefasst hast!
Genau diese Menschen mit Beratungsresistenz und "ich versteh das sowieso nicht", "ich probier halt mal", werden sich ja wohl auch nicht weiter damit beschäftigen oder nur dann, wenn es brennt. Das ist traurig, aber wohl nicht zu ändern.
Das nicht Verstehen oder Wissen wollen ist ja an sich nichts Schlimmes, nicht jedem ist ein Interesse für chemische oder biologische Zusammenhänge gegeben, aber bitte dann doch mal den Arzt gefragt oder man greift auf den Apotheker oder den Heilpraktiker zurück.
Ich habe mich bisher immer geweigert für jemanden etwas zu rühren, der ein echtes Hautproblem hat, ich bin kein Arzt und außerdem kann ich nur sagen, wie es bei mir wirkt. Meine Familie liebt meine Kosmetik, die sind alle alt genug - außer der Kleinen mit ND, aber an der wird nicht rumprobiert, erst an mir selbst und dann haben wir sowieso eine gute Vorsorge entwickelt, dass man Cortison nicht mehr benötigt. Die pickeligen Pubertisten lieben das Pur-Skin Zeugs und kommen ganz gut klar - also warum experimentieren?
Genau diese Menschen mit Beratungsresistenz und "ich versteh das sowieso nicht", "ich probier halt mal", werden sich ja wohl auch nicht weiter damit beschäftigen oder nur dann, wenn es brennt. Das ist traurig, aber wohl nicht zu ändern.
Das nicht Verstehen oder Wissen wollen ist ja an sich nichts Schlimmes, nicht jedem ist ein Interesse für chemische oder biologische Zusammenhänge gegeben, aber bitte dann doch mal den Arzt gefragt oder man greift auf den Apotheker oder den Heilpraktiker zurück.
Ich habe mich bisher immer geweigert für jemanden etwas zu rühren, der ein echtes Hautproblem hat, ich bin kein Arzt und außerdem kann ich nur sagen, wie es bei mir wirkt. Meine Familie liebt meine Kosmetik, die sind alle alt genug - außer der Kleinen mit ND, aber an der wird nicht rumprobiert, erst an mir selbst und dann haben wir sowieso eine gute Vorsorge entwickelt, dass man Cortison nicht mehr benötigt. Die pickeligen Pubertisten lieben das Pur-Skin Zeugs und kommen ganz gut klar - also warum experimentieren?
Viele Grüße, Daniela
"Wer nicht weiß, wohin er will, der darf sich nicht wundern, wenn er ganz woanders ankommt." - Mark Twain
"Wer nicht weiß, wohin er will, der darf sich nicht wundern, wenn er ganz woanders ankommt." - Mark Twain
Hallo Mr Nielson,
ich gebe dir dir prinzipiell Recht mit deinen Einwänden! Ich bekenne mich aber, auch für meine Kinder Cremes zu rühren - mein Großer ist allerdings 5 und sagt mir Bescheid wenn was nicht passt.
Ich glaube die Mamas, die hier fragen und probieren sind wirklich verzweifelt und haben schon sehr viel probiert - sonst kommt man ja gar nicht auf die Idee eine Creme selbst zu machen. Als unser Großer seine extreme Neurodermitis-Zeit hatte (ab 3 Monaten - bis ca. 2 Jahre) habe ich mich auch nicht getraut etwas selbst zu rühren - obwohl ich damals die Olionatura-Seite schon im Netz gefunden hatte. Ich hatte einfach zu viel Schiss. Vielleicht war das gut so - vielleicht nicht ..??? Wir haben viel durchgemacht und leider waren die üblichen Ratschläge - z.B. mit reinen Ölen zu arbeiten nicht wirklich gut für seine Haut. Aber das ist ein anderes Thema...
Ich glaube also, dass hier (hoffentlich) keiner mal so einfach damit anfängt eine Creme zu rühren und dann das Kind als Versuchskaninchen sieht.
Du sprichst mir aus dem Herzen, dass man nicht so einfach mal anfangen kann, sondern man (Frau) muss (!!) sich in die Problematik einlesen - und zwar tiefgehend.
Wir haben zum Glück eine Apotheke gefunden, die uns eine passende Basiscreme hergestellt hat - die Creme hat z.B. aber auch nur funktioniert, wenn noch Nachtkerzenöl ergänzt wurde - was die Apotheke schon nicht mehr gemacht hat.
Eine andere Apotheke wollte uns die Creme so gar nicht herstellen - wir haben eine Ersatzcreme bekommen...was dabei raus gekommen ist, kannst du dir sicherlich denken. So bin ich dahin gekommen doch mit dem Selbstrühren anzufangen.
Was soll ich als Resumee sagen?
Eine Stelle an seinem Finger, die sich monatelang geweigert hat abzuheilen ist verschwunden. Im Gesicht sind wir aber jetzt wieder bei einer Naturkosmetik-Kaufcreme gelandet. Wenn die Haut es verträgt, creme ich gar nicht.
Was mir wichtig wäre:
Es hilft ungemein, sich mit der Cremerührerei zu beschäftigen - auch um konventionelle sowie naturkosmetische Kaufcremes beurteilen zu können!. Vielleicht sollte man als betroffene Eltern zuerst hier ansetzen. Erst mal lesen & lernen...
ich gebe dir dir prinzipiell Recht mit deinen Einwänden! Ich bekenne mich aber, auch für meine Kinder Cremes zu rühren - mein Großer ist allerdings 5 und sagt mir Bescheid wenn was nicht passt.
Ich glaube die Mamas, die hier fragen und probieren sind wirklich verzweifelt und haben schon sehr viel probiert - sonst kommt man ja gar nicht auf die Idee eine Creme selbst zu machen. Als unser Großer seine extreme Neurodermitis-Zeit hatte (ab 3 Monaten - bis ca. 2 Jahre) habe ich mich auch nicht getraut etwas selbst zu rühren - obwohl ich damals die Olionatura-Seite schon im Netz gefunden hatte. Ich hatte einfach zu viel Schiss. Vielleicht war das gut so - vielleicht nicht ..??? Wir haben viel durchgemacht und leider waren die üblichen Ratschläge - z.B. mit reinen Ölen zu arbeiten nicht wirklich gut für seine Haut. Aber das ist ein anderes Thema...
Ich glaube also, dass hier (hoffentlich) keiner mal so einfach damit anfängt eine Creme zu rühren und dann das Kind als Versuchskaninchen sieht.
Du sprichst mir aus dem Herzen, dass man nicht so einfach mal anfangen kann, sondern man (Frau) muss (!!) sich in die Problematik einlesen - und zwar tiefgehend.
Wir haben zum Glück eine Apotheke gefunden, die uns eine passende Basiscreme hergestellt hat - die Creme hat z.B. aber auch nur funktioniert, wenn noch Nachtkerzenöl ergänzt wurde - was die Apotheke schon nicht mehr gemacht hat.
Eine andere Apotheke wollte uns die Creme so gar nicht herstellen - wir haben eine Ersatzcreme bekommen...was dabei raus gekommen ist, kannst du dir sicherlich denken. So bin ich dahin gekommen doch mit dem Selbstrühren anzufangen.
Was soll ich als Resumee sagen?
Eine Stelle an seinem Finger, die sich monatelang geweigert hat abzuheilen ist verschwunden. Im Gesicht sind wir aber jetzt wieder bei einer Naturkosmetik-Kaufcreme gelandet. Wenn die Haut es verträgt, creme ich gar nicht.
Was mir wichtig wäre:
Es hilft ungemein, sich mit der Cremerührerei zu beschäftigen - auch um konventionelle sowie naturkosmetische Kaufcremes beurteilen zu können!. Vielleicht sollte man als betroffene Eltern zuerst hier ansetzen. Erst mal lesen & lernen...
Ja, ja, mit der Problemhaut ist es schon ein Problem, sonst wär sie ja keine.
Vorab sollte immer einmal abgeklärt werden um welche Krankheit es sich handelt.
Vor 32 Jahren, als bei meinem Sohn Neurodermitis befunden wurde, gab es bei Weitem nicht DIESE Behandlungsmöglichkeiten wie heute. Baden mit Ölbad, Cortison wenns Schübe gab, Lebertransalbe und Salicylvasiline. Ich glaube, dass kennen viele gar nicht mehr. Geholfen hat es. Einmal mehr und einmal weniger. Heute bezweifle ich, ob es überhaupt Neurodermitis gewesen war. Vielleicht nur eine gestörte Barriereschicht. Allergische Reaktionen, Überpflege, Unverträglichkeit gegenüber Fasern in der Kleidung. Wer weiß , was damals schon in div. Kleidungsstücken versteckt war.
Damals war ich bedacht darauf immer nur das Beste für mein Kind zu tun und zu kaufen.
Heute ist es nicht mehr möglich, Kleidung, die nicht xmal chemisch behandelt wurde zu ergattern.
Schon beim Betreten des Ladens, kommt mir der Geruch von Pestiziden entgegen.
Mütter schieben die Kinderwägen durch Gänge, vollbehangen mit, durch Insektizid behandelte Textilien.
Wie würden diese die weite Reise von China bis Europa sonst überstehen? Sie wären zerfressen.
Wir können dem nicht mehr entkommen. Wir können das Rad nicht mehr zurück drehen. Leider.
Aber, wir können eines machen. Wir können unsere Kinder auch reinigen ohne viel Chemie.
Sie sind nicht dreckig, wir brauchen sie nicht einschäumen von Kopf bis Fuß, schrubben und das vielleicht noch täglich. In Ländern, wo man nur mit Wasser wäscht, Wäsche mit Nüssen, Haare mit Erde,
und das Wasser vielleicht nicht einmal so rein ist wie das unsrige, kennt man keine Allergien.
Es stehen schon Versuche an, von Kindern, die in Dreck und Staub gesund leben, deren Immunkräfte, wie auch immer dies möglich ist, zu gewinnen und als Wirkstoff immunschwachen Menschen zu verabreichen.
Eines noch. Als mein Sohn eingeschult wurde, ein neuer Abschnitt in seinem Leben begann, man nicht mehr ständig kontrollieren konnte, ob er auch wirklich 100%ing rein war, hmm, war die Neurodermitis weg. Wenns eine gewesen ist.
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Vorab sollte immer einmal abgeklärt werden um welche Krankheit es sich handelt.
Vor 32 Jahren, als bei meinem Sohn Neurodermitis befunden wurde, gab es bei Weitem nicht DIESE Behandlungsmöglichkeiten wie heute. Baden mit Ölbad, Cortison wenns Schübe gab, Lebertransalbe und Salicylvasiline. Ich glaube, dass kennen viele gar nicht mehr. Geholfen hat es. Einmal mehr und einmal weniger. Heute bezweifle ich, ob es überhaupt Neurodermitis gewesen war. Vielleicht nur eine gestörte Barriereschicht. Allergische Reaktionen, Überpflege, Unverträglichkeit gegenüber Fasern in der Kleidung. Wer weiß , was damals schon in div. Kleidungsstücken versteckt war.
Damals war ich bedacht darauf immer nur das Beste für mein Kind zu tun und zu kaufen.
Heute ist es nicht mehr möglich, Kleidung, die nicht xmal chemisch behandelt wurde zu ergattern.
Schon beim Betreten des Ladens, kommt mir der Geruch von Pestiziden entgegen.
Mütter schieben die Kinderwägen durch Gänge, vollbehangen mit, durch Insektizid behandelte Textilien.
Wie würden diese die weite Reise von China bis Europa sonst überstehen? Sie wären zerfressen.
Wir können dem nicht mehr entkommen. Wir können das Rad nicht mehr zurück drehen. Leider.
Aber, wir können eines machen. Wir können unsere Kinder auch reinigen ohne viel Chemie.
Sie sind nicht dreckig, wir brauchen sie nicht einschäumen von Kopf bis Fuß, schrubben und das vielleicht noch täglich. In Ländern, wo man nur mit Wasser wäscht, Wäsche mit Nüssen, Haare mit Erde,
und das Wasser vielleicht nicht einmal so rein ist wie das unsrige, kennt man keine Allergien.
Es stehen schon Versuche an, von Kindern, die in Dreck und Staub gesund leben, deren Immunkräfte, wie auch immer dies möglich ist, zu gewinnen und als Wirkstoff immunschwachen Menschen zu verabreichen.
Eines noch. Als mein Sohn eingeschult wurde, ein neuer Abschnitt in seinem Leben begann, man nicht mehr ständig kontrollieren konnte, ob er auch wirklich 100%ing rein war, hmm, war die Neurodermitis weg. Wenns eine gewesen ist.
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