
erst nach dem schreiben hab ich gemerkt dass es bereits einen thread dazu gibt, ich empfehle ihn durchzulesen
ich will das Thema trotzdem nochmal aufgreifen:
wer im Internet nach komedogenen Stoffen sucht, wird schnell Listen finden in denen allerei Stoffe zusammengetragen wurden welche im Verdacht stehen komedogen zu wirken. Darunter finden sich auch bekannte Stoffe wie zB Cetylalkohol, Kokosöl, Isopropylmyristat, Kakaobutter, Lanolin, Glyceryl Stearat...
es bleibt anscheinend dem einzelnen überlassen, herauszufinden wie empfindlich die haut auf diese stoffe reagiert. ein schwieriges Unterfangen, gerade Akne tritt gerne schubweise auf. Im Eigenversuch klare Zusammenhänge herzustellen ist praktisch unmöglich. Und im Internet finden sich idR nur unbelegte Aussagen wie: "X wirkt komedogen, Y ganz sicher nicht, hab ich selbst ausprobiert !"
zu dem Mechanismus herrscht schon etwas mehr Klarheit, ich zitiere Wikipedia:
"Komedogene Substanzen fördern die Bildung von Komedonen. Dies entspricht einer auf den Talgdrüsenfollikel begrenzten Hyperkeratose. In der Regel verhindern komedogene Substanzen auf Grund ihrer stofflichen Eigenschaften die Abschilferung der Korneozyten (Hornzellen) aus dem Stratum disjunctum, so dass es zur Retentionshyperkeratose kommt."
nun meine Frage: wie schaffen es Öle, Fettalkohole usw. die Abschilferung vom Stratum Corneum zu behindern ?
ungesättige Fettsäuren wie Öl- und Linolsäure scheinen dagegen sehr vorteilhaft zu sein (Stichwort Talgfluss)
das heisst also umgekehrt dass man alles "eher gesättigte" für die Problemzonen meiden sollte, also auch Sheabutter und Babassuöl. im Gesicht hab ich eine ausgeprägte Mischhaut (t-zone). Auf die Nase kommen mir sowieso nur leichte Emulsionen oder Gele. Aber ganz auf Öle zu verzichten wäre für mich unklug. Was empfiehlt sich bei dieser Problematik also im Sommer wenn die Öle nicht zu ungesättigt sein sollen wegen der UV Problematik?
Wir benutzen gerne Squalan und Jojobaöl. Squalan ist rein chemisch gesehen nichts anderes als ein verzweigtes langkettiges Paraffin (durch die Verzweigung ist der Schmelzpunkt stark gesenkt, ein linearer KW mit gleicher Molmasse wäre bei RT fest). Klarer Vorteil von Jojobaöl und vermutlich auch Squalan ist die fehlende Verwertbarkeit durch Bakterien. Nach meinem Verständnis spielt das für die Entstehung von Komedonen jedoch keine Rolle. Ein anderer Hut - wenn auch ein wichtiger Hut

Ich hab zahlreiche Komedonen an der Nase, aber nur sehr selten kommt es noch zu Entzündungen. Trotzdem sieht die Haut dadurch unrein und großporiger aus.
(andere Frage an dieser Stelle: stimmt es dass die Haut nach Entfettung durch Tenside zu vermehrter Talgproduktion angeregt wird?? man hört das oft, aber ich glaube mal gelesen zu haben dass das quark ist, genauso wie die lippenstiftsucht)
so ich hoffe das ist jetzt nicht zuviel auf einmal geworden
aber ich finde das thema ist es allemal wert genau durchleuchtet zu werden

ich selbst hab mit akne zum glück kaum noch probleme, weiß aber wie gut man darauf auch verzichten kann
