Winterkost: Rindlfleisch in Rotwein mit Tomaten (ähnlich Boeuf Bourguignon)

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Moderator: Birgit Rita

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Helga
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Winterkost: Rindlfleisch in Rotwein mit Tomaten (ähnlich Boeuf Bourguignon)

Ungelesener Beitrag von Helga »

Rindfleisch in Rotwein mit Tomaten koche ich immer 2-3 Tage vorher, weil es aufgewärmt - nach meinem Empfinden und Überlieferungen - noch besser schmeckt :). Somit ist man auch stressfrei wenn Gäste kommen; und 1 Tag badet das Fleisch in Rotwein, samt 1 kleingeschnittenen Karotte u. Zwiebel. Für dieses Rezept bekomme ich übrigens immer extra Komplimente :), auch von Vegetariern, die nur den Saft mit Brot essen :).

Zutaten für 4-6 Portionen:
*ca. 1,2kg Gulaschfleisch, gut abgehangen, in nicht zu kleinen Würfel, ca. 3-4cm.
*1 Zwiebel, etwas Knoblauch
*1 große Karotte, halbieren und in Scheibchen schneiden
*etwas durchzogenen, geräucherten Bauchspeck in Würfel, ich hatte 3 schmale Scheiben (so sieht er aus klick
*1 EL Tomatenmark,
*1 Flasche trockenen Rotwein, Burgunder oder Cote du Rhone, (habe auch schon Merlot verwendet), so viel dass das Fleisch bedeckt ist, Rest trinken :wink:
*1 Suppenwürfel (brauchts nicht unbedingt, aber sicher ist sicher, weil sehr viel Saft :wink:)
*Thymian, ca. 1 gehhäufter TL
*Rosmarin, ca. 1/2-1 TL
*1-2 Lorbeerblätter
*1/2 bis 1 Dose Tomaten stückig - ohne den Saft, "tomatig" sollte nicht der vorherrschende Geschmack sein.
*Prise Zucker, weniger als ca. 1/2 TL, zum abrunden Geschmack
*Salz,
*viel frisch gemahlener Pfeffer
(Variation: ein paar milde schwarze Oliven, entsteint, ich habe so ca. 10 Stk. verwendet vor dem Servieren einstreuen)

Vorarbeit:
Gulaschwürfel für 24 Std. in Rotwein einlegen, samt der klein geschnittenen Karotte; Rotwein soll alles bedecken. auch habe ich 2 halbe Zwiebelhälften mit Nelken gespickt und dazu gegeben.

Zubereitung 1-2 Tage vor der Einladung:
-Speck bei niedriger Temperatur auslassen, 1 Zwiebel leicht anschwitzen ohne Farbe anzunehmen, zur Seite geben
-Gulaschfleisch salzen, pfeffern, mehlieren, kurz anbraten, Zwiebel+Speck wieder dazu, sowie die Karottenscheibchen.
-Tomatenmark dazugeben, Thymian, Rosmarin, alles gut durchmischen, kurz weiter rösten bei nicht zu hoher Temperatur
-dann mit Rotwein ablöschen; möchte man viel Saft, dann so viel Rotwein, dass das Fleisch bedeckt ist.
-abgetropfte Tomaten dazu
-in einen gut schließenden Bräter geben (ich hatte in einem Kochtopf vorgekocht)
(Variation: Fleisch muss nicht angebraten werden, kann nach dem "baden in Rotwein" auch in eine Kasserole geschichtet werden, mit Wein begossen, Gewürze dazu und dann im Ofen dünsten).

Temperatur und Dauer:
- zuerst: bei ca. 180° um die 20 Min. in Backrohr
- weitere ca. 120-240 Min. bei ca. 120-130°;
ich gare es lieber sanft und länger (so ca. 3 Std. bei 120-130°);
Gulaschfleisch hat viel Bindegewebe, sanft gegart wird es schön weich und mürbe, man kann es mit einem Löffel zerteilen.
Jetzt kann man schon mal testen ob einem der Geschmack gefällt und abschmecken.
Ich mache es so, dass ich nach dem "baden in Rotwein" zubereite und 1 Tag gekühlt im Freien (im Winter) stehen lasse, dann nochmals sanft ohne Deckel aufwärmen. Kosten - ob es weich genug ist, ansonsten weiter bei 120-130° im Backrohr garen lassen, ohne Deckel. Manchmal wird es bei mir erst am 3. Tag gegessen, je öfter aufwärmen im Backrohr, desto intensiver der Geschmack und weicher das Fleisch, das Geheimnis dahinter ist tatsächlich die niedrige Temperatur von 120-130°:).


Kurz vo dem Servieren aufwärmen,
wer will, - muss aber nicht sein :) - kann als Variation die Oliven dazu geben (ich schneide 1 Olive in 3 Ringe), nicht zu viele, brauchen auch nicht mitgekocht zu werden. Die letzten Male habe ich aber darauf verzichtet.
Die Oliven Hojiblanca haben keinen ausgeprägten salzigen Geschmack, sondern eher fein weil sie nicht in Flüssigkeit liegen, deswegen schmecken sie nicht penetrant vor sondern ergänzen sich gut mit dem Rotwein. (Bei uns gibts die Oliven bei SPAR).

Als Beilage hatte sich übrigens ein Gast Polenta gewünscht; würde ich nicht mehr machen, die Polenta hat doch einen ziemlichen Eigengeschmack, der wiederum den Geschmack vom (für mich sensationellen) Saft "frisst". Heute habe ich mir zum Restessen eine Kartoffel gekocht, das war viel besser, sehr gut könnte ich mir auch Hörnchen-Nudel vorstellen, die nehmen den Saft schön auf. Wunderbar auch ein frisches Baguett, sozusagen himmlisch :wink: . sogar Wok-Nudeln habe ich - für mich selber - mal eingerührt, war geschmacklich gar kein Fauxpas :wink:, haben den Saft wunderbar aufgenommen.

Ich hatte das Gericht übrigens schon mal mit gewürfeltem, angeröstetem Suppengemüse gekocht, schmeckt anders; der Rotwein, die Tomaten und der geräucherte Speck sollten bei diesem Gericht wirklich für sich bleiben :), deshalb auch nur eine Zwiebel.

Guten Appetit :)
Liebe Grüße und noch einen schönen Tag :-)

Helga

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bergamotte
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Ungelesener Beitrag von bergamotte »

Helga hat geschrieben:Rindfleisch in Rotwein mit Tomaten koche ich immer am Vorabend, weil es aufgewärmt - nach meinem Empfinden und Überlieferungen - noch besser schmeckt Somit ist man auch stressfrei wenn Gäste kommen.
Danke, liebe Helga! :rosefuerdich:
Ich habe das tolle Rezept ausgedruckt und meinem GG auf den Schreibtisch gelegt (er ist ja der Koch).
In einer Woche fahren wir wieder ins Lesachtal; dort gibt es das beste Rindfleisch, das ich je gegessen habe. :geniesser:
Liebe Grüsse, Angelika

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Helga
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Ungelesener Beitrag von Helga »

Ihr fahrt jetzt schon? Ich dachte wir sehen uns vorher, schade :)
Liebe Grüße und noch einen schönen Tag :-)

Helga

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bergamotte
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Ungelesener Beitrag von bergamotte »

Helga hat geschrieben:Ihr fahrt jetzt schon? Ich dachte wir sehen uns vorher, schade
Im Herbst wird es ganz sicher, ist versprochen.
Bis dahin bin ich auch nicht mehr ganz so dumm und unwissend.
Wenn ich noch an die Scheu vorm ersten Rühren denke...... :skeptisch:
Das ist längst Geschichte.
Ich lese und lerne täglich, aber 60+ ist schon manchmal ärgerlich (was hatte ich gerade nochmal gelesen???) :opa:
Außerdem ist mein Himbeerlikör in Luggau geblieben zwecks Reifung. Den bringe ich dann mit.
Ich hoffe, dass mein lieber Schokoladenscheich dann auch Zeit hat. :pfloesch:
Liebe Grüsse, Angelika

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