Desinfection...... (Vorsicht, laaaaaaaaaaanger Beitrag)
Moderator: Helga
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Dieses Unterforum richtet sich speziell an Rühreinsteiger und neue Mitglieder, die teilweise noch keinen Zugang zu spezifischen Unterforen haben. Damit wir Dich optimal unterstützen und mit Dir nach einer Lösung suchen können, sind einige Aspekte sehr wichtig.
BITTE BEACHTE FOLGENDE REGELN:
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- Bei Fragen zu einer Formulierung notiere bitte die gesamte Rezeptur in Prozent. Solltest Du aktuell nur Grammangaben haben, hilft Dir dieser Rechner die prozentualen Anteile der einzelnen Inhaltsstoffe auszurechen. Du hast Angaben in Tropfen oder ml? Mit hoher Wahrscheinlichkeit können wir anhand der genannten Rohstoffe eine geeignete Einsatzkonzentration in % vorschlagen.
- Beschreibe bitte genau, wie Du bei der Herstellung vorgegangen bist. Dazu gehört auch, welches Rührgerät Du verwendet hast, bei welcher Temperatur gearbeitet wurde, wie lange welche Phase dauerte. Alle diese Details helfen bei der Einschätzung des Ergebnisses.
- Bitte notiere die korrekte und vollständige Bezeichnung der Rohstoffe, so gut es Dir möglich ist. »Dermosoft« ist z. B. ein Handelsname, kein konkretes Produkt (Dermosoft® GMCY oder Dermosoft® 1388 eco wären konkrete Produkte). »Cranberry« kann alles mögliche sein, schreibe also »Cranberryöl« oder »Cranberryextrakt«. Gerne kannst Du die INCI-Bezeichnung für einen Rohstoff verwenden, wenn Du unsicher bist, da viele Händler aus markenschutzrechtlichen Gründen Phantasienamen verwenden. Die Nennung von konkreten Shops ist nicht erwünscht.
- Bitte mache Dir bewusst, dass die, die Dir hier antworten, diese Fragen teilweise seit 2007 beantworten und dies völlig kostenfrei, neben Beruf, Haushalt, Pflege von Kleinkindern und Angehörigen leisten. Sie freuen sich über ein ernst gemeintes »Danke« und werden deine Bemühungen anerkennen, bei der Lösung eines Problems mitzuhelfen.
- Nutze ergänzend die von uns zusammengestellten Infos und Hilfen für Einsteiger im entsprechenden Bereich, vor allem Ressourcen der Mutterseite olionatura.de. Als Antwort wird oft auf diese Ressourcen verwiesen – nicht als Vorwurf, sondern weil da viele Dinge bereits beantwortet sind und man sie nicht immer wieder tippen muss.
Desinfection...... (Vorsicht, laaaaaaaaaaanger Beitrag)
Ich lese, denke, plane und wünsche, lese noch mehr usw usf. und komme nicht zum Rühren.
Gut Ding will Weile haben und ich will mir ja auch nicht als Erstes zu anspruchsvolle Projekte vornehmen, um dann gefrustet zu sein... Bei den ganzen Überlegungen und vor lauter „Was du alles (noch) nicht weißt“ habe ich mich immer noch nicht "getraut", loszulegen.
Ein Thema herausgegriffen sind meine Gedanken zur bestmöglichen Hygiene in meiner Brutzelküche, was mit all den feinen, teils kostbaren Zutaten i.m.A. das A und O ist.
Ich habe auch dazu schon viel gelesen.
Mein Schnellkochtopf ist zu klein, Sterilisierungsverfahren in der Mikrowelle haben mich nicht wirklich überzeugt (z.B. ist meine Mikrowelle zwar sauber, aber sich nicht besonders „steril“ und wohin soll der Wasserdampf bei geschlossener Tür entweichen?).
Backofen, 2 Stunden bei 180°, da meckert meine „grüne“ Seele…
Daher jetzt folgender „Plan“, der schon wieder einige neue Fragen aufwirft:
Arbeitsfläche:
Da der hochprozentige Alkohol teuer ist, würde ich gern mit Sagrotan Desinfektions-Reiniger grundreinigen. Das entfernt angebl. 99% Bakterien und bestimmte Viren (von den hoffentlich nicht viele hier leben).
Gegen Schimmel wirkt das wohl aber nicht, daher möchte ich den Arbeitsplatz, auf dem die Gerätschaften stehen, mit Küchenkrepp auslegen und dieses mit 70% Alkohol besprühen.
Frage: Ich habe keine Erfahrung mit so Hochprozentigem, kann ich den Alk in einer gereinigten PET-Sprühflasche (war ein Polydings-Haarprodukt) aufbewahren? Oder wird das Material zersetzt? Sprühen tut das Fläschchen gut…
Weiter habe ich einen Korn mit knapp 40 Umdrehungen hier, den ich zur Herstellung von Raumdüften nutze. Kann man Korn (oder Wodka) überhaupt zur Desinfizierung nehmen? Und wenn, für was?
Gleiches mit Bio-Ethanol-Alkohol für einen "Tischkamin". Geht der zur Desinfektion?
Gerätschaften und Behältnisse:
Einem Tipp im Forum folgend, gehen Blendia, Glasrührstäbe und Thermometerspitze auf Tauchstation in ein Olivenglas mti 70% Alk.
Bechergläser, Wiegebehälter und Glasdicke/-flaschen „autoklaviere“ ich in kochendem destillierten Wasser. Deckel und Plastikbehälter werden mit Alkohol besprüht.
Wie behandelt ihr Pumpspender- und Sprühköpfe??? Und wie die „Einleg“-Scheiben von in Plastikdeckeln? Wenn man es schon so genau nimmt, könnten da ja schon Keime drin bzw. drunter sein…
Zugegeben ein langer Text, danke für die Lesegeduld!!
Abgesehen von den Fragen zwischendrin, hab ich was übersehen?
Geht was gar nicht oder hat jemand Tipss bzw. Ergänzungen?
Gut Ding will Weile haben und ich will mir ja auch nicht als Erstes zu anspruchsvolle Projekte vornehmen, um dann gefrustet zu sein... Bei den ganzen Überlegungen und vor lauter „Was du alles (noch) nicht weißt“ habe ich mich immer noch nicht "getraut", loszulegen.
Ein Thema herausgegriffen sind meine Gedanken zur bestmöglichen Hygiene in meiner Brutzelküche, was mit all den feinen, teils kostbaren Zutaten i.m.A. das A und O ist.
Ich habe auch dazu schon viel gelesen.
Mein Schnellkochtopf ist zu klein, Sterilisierungsverfahren in der Mikrowelle haben mich nicht wirklich überzeugt (z.B. ist meine Mikrowelle zwar sauber, aber sich nicht besonders „steril“ und wohin soll der Wasserdampf bei geschlossener Tür entweichen?).
Backofen, 2 Stunden bei 180°, da meckert meine „grüne“ Seele…
Daher jetzt folgender „Plan“, der schon wieder einige neue Fragen aufwirft:
Arbeitsfläche:
Da der hochprozentige Alkohol teuer ist, würde ich gern mit Sagrotan Desinfektions-Reiniger grundreinigen. Das entfernt angebl. 99% Bakterien und bestimmte Viren (von den hoffentlich nicht viele hier leben).
Gegen Schimmel wirkt das wohl aber nicht, daher möchte ich den Arbeitsplatz, auf dem die Gerätschaften stehen, mit Küchenkrepp auslegen und dieses mit 70% Alkohol besprühen.
Frage: Ich habe keine Erfahrung mit so Hochprozentigem, kann ich den Alk in einer gereinigten PET-Sprühflasche (war ein Polydings-Haarprodukt) aufbewahren? Oder wird das Material zersetzt? Sprühen tut das Fläschchen gut…
Weiter habe ich einen Korn mit knapp 40 Umdrehungen hier, den ich zur Herstellung von Raumdüften nutze. Kann man Korn (oder Wodka) überhaupt zur Desinfizierung nehmen? Und wenn, für was?
Gleiches mit Bio-Ethanol-Alkohol für einen "Tischkamin". Geht der zur Desinfektion?
Gerätschaften und Behältnisse:
Einem Tipp im Forum folgend, gehen Blendia, Glasrührstäbe und Thermometerspitze auf Tauchstation in ein Olivenglas mti 70% Alk.
Bechergläser, Wiegebehälter und Glasdicke/-flaschen „autoklaviere“ ich in kochendem destillierten Wasser. Deckel und Plastikbehälter werden mit Alkohol besprüht.
Wie behandelt ihr Pumpspender- und Sprühköpfe??? Und wie die „Einleg“-Scheiben von in Plastikdeckeln? Wenn man es schon so genau nimmt, könnten da ja schon Keime drin bzw. drunter sein…
Zugegeben ein langer Text, danke für die Lesegeduld!!
Abgesehen von den Fragen zwischendrin, hab ich was übersehen?
Geht was gar nicht oder hat jemand Tipss bzw. Ergänzungen?
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Umwege erhöhen die Ortskenntnis!
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- Kessia
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Ich verwende Isopropanol mit 70% zum desinfizieren. Der ist viel günstiger, als Alkohol. Kunststoff-Flaschen werden vom ISO nicht zerfressen. Alkohol (Prima Sprit) nehme ich nur für Extrakte usw. her.
Man muß das Unmögliche versuchen, um das Mögliche zu erreichen. (Hermann Hesse)
Ich verwende diesen auch, ist viel günstiger als der 96%ige Alkohol


Perfektdaher möchte ich den Arbeitsplatz, auf dem die Gerätschaften stehen, mit Küchenkrepp auslegen und dieses mit 70% Alkohol besprühen.

40%iges (Wodka, Schnaps) ist zu wenig für Desinfektion.Kann man Korn (oder Wodka) überhaupt zur Desinfizierung nehmen?
Liebe Grüße und noch einen schönen Tag :-)
Helga
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- Nine
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Hallo Colboldine,
grundsätzlich gilt: sauber (!!) und trocken (!) ist schon mal die halbe Hygiene... deshalb würde ich auch empfehlen, Deckel (besonders deren Einlagen), Spray-Köpfe und ähnliches nicht mehrfach zu benutzen, weil sie kaum richtig zu säubern sind. Und dann hilft auch die "Alkoholisierung" nichts, wenn noch nahrhafte Reste in einer Ecke des Pumpaufsatz-Rüssels hängen...
Hast du schon mal ein Labor in einer Arztpraxis gesehen, wo die Flächen mit Küchenkrepp ausgelegt waren ...? Eben
Auch hier gilt: Gründlich sauber machen, dann die Flächen so, wie du es beschrieben hast, mit Desinfektionsmittel oder-Tüchern abreiben, Oberfläche abtrocknen lassen.
Wenn du einzelne Utensilien in Alkohol aufbewahren möchtest, dann nur mit auf 70% alc. verdünntem Alkohol arbeiten, nicht mit 96 %igem (letzterer kann bei einigen Mikroorganismen einen Vorgang ähnlich wie Gefriertrocknung auslösen, der dann überlebt wird...).
Ganz wichtig: fachmännische Desinfektion der Hände mit entsprechendem Desinfektionsmittel ("Sterilium") sowie das Tragen von Haar- und Mundschutz, um das "Runterrieseln" von Teilen der dortigen Hautflora zu vermeiden...
Das sind jetzt mal ein paar Punkte, die mir spontan einfallen, ohne Anspuch auf Vollständigkeit!
Grüße,
Nine
@Helga: Unsere Beiträge haben sich grade überschnitten
Ich kann die Küchenkrepp-Methode nicht empfehlen. Der Alkohol verdunstet in relativ kurzer Zeit, und es bleibt ein feuchtes Papier zurück, dass - etwa im Gegensatz zu einer trockenen, sauberen Kunststoffoberfläche einer Arbeitsplatte) - einen guten Nährboden für Bakterien und Co. abgibt, besonders, wenn der ein oder andere Tropfen/Pülverchen "daneben geht" und excellente Wachstumsbedingungen schafft.
grundsätzlich gilt: sauber (!!) und trocken (!) ist schon mal die halbe Hygiene... deshalb würde ich auch empfehlen, Deckel (besonders deren Einlagen), Spray-Köpfe und ähnliches nicht mehrfach zu benutzen, weil sie kaum richtig zu säubern sind. Und dann hilft auch die "Alkoholisierung" nichts, wenn noch nahrhafte Reste in einer Ecke des Pumpaufsatz-Rüssels hängen...
Hast du schon mal ein Labor in einer Arztpraxis gesehen, wo die Flächen mit Küchenkrepp ausgelegt waren ...? Eben

Wenn du einzelne Utensilien in Alkohol aufbewahren möchtest, dann nur mit auf 70% alc. verdünntem Alkohol arbeiten, nicht mit 96 %igem (letzterer kann bei einigen Mikroorganismen einen Vorgang ähnlich wie Gefriertrocknung auslösen, der dann überlebt wird...).
Ganz wichtig: fachmännische Desinfektion der Hände mit entsprechendem Desinfektionsmittel ("Sterilium") sowie das Tragen von Haar- und Mundschutz, um das "Runterrieseln" von Teilen der dortigen Hautflora zu vermeiden...
Das sind jetzt mal ein paar Punkte, die mir spontan einfallen, ohne Anspuch auf Vollständigkeit!
Grüße,
Nine
@Helga: Unsere Beiträge haben sich grade überschnitten

Mir geht es genau wie dir, vor lauter Planung kommt man (fast) zu nix. Allerdings habe ich schon die eine oder andere Creme gerührt und bin gerade dabei, mir meine individuelle Sommer-Fettphase zu bauen. Zu den Einlegscheiben hatte ich auch gerade eine Frage. Die Antworten waren dahingehend, dass die Scheiben rausgefummelt werden sollen, dann den Deckel gut desinfizieren. Dicht hält er auch ohne die Scheiben.
Liebe Grüße, Ute
Hallo Nine,Nine hat geschrieben: ↑Montag, 29. April 2019, 14:49
Ich kann die Küchenkrepp-Methode nicht empfehlen. Der Alkohol verdunstet in relativ kurzer Zeit, und es bleibt ein feuchtes Papier zurück, dass - etwa im Gegensatz zu einer trockenen, sauberen Kunststoffoberfläche einer Arbeitsplatte) - einen guten Nährboden für Bakterien und Co. abgibt, besonders, wenn der ein oder andere Tropfen/Pülverchen "daneben geht" und excellente Wachstumsbedingungen schafft.
dazu hätte ich gleich eine Frage: mir wurde empfohlen, die Deckel der Creme-Schaubgläser mit eingesprühtem Küchenkrepp auszulegen. Dies, um zu vermeiden, dass sich Kondenswasser, das ich bildet, falls die Creme mal zu warm in den Kühlschrank kommt bzw. verdeckelt wird, absetzt und ggfs. Keime verursacht. Doch keine so gute Idee?
Liebe Grüße, Ute
HuchNine hat geschrieben: ↑Montag, 29. April 2019, 14:49@Helga: Unsere Beiträge haben sich grade überschnittenIch kann die Küchenkrepp-Methode nicht empfehlen. Der Alkohol verdunstet in relativ kurzer Zeit, und es bleibt ein feuchtes Papier zurück, dass - etwa im Gegensatz zu einer trockenen, sauberen Kunststoffoberfläche einer Arbeitsplatte) - einen guten Nährboden für Bakterien und Co. abgibt, besonders, wenn der ein oder andere Tropfen/Pülverchen "daneben geht" und excellente Wachstumsbedingungen schafft.

Liebe Grüße und noch einen schönen Tag :-)
Helga
Helga
Hallo Nine,
gibt es eigentlich hygienetechnisch Unterschiede zwischen einer Holzarbeitsplatte und einer Kunststoffarbeitsplatte? Würdest du da genauso vorgehen?
@Coboldine:
Danke für diesen wundervollen Beitrag. Ich bin blutiger Anfänger und mir schwirren die gleichen Fragen im Kopf herum. Was für eine tolle Zusammenfassung.

Danke,
ladyhawke
- Nine
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@Helga & Eliza: Zunächst mal ganz allgemein
jede(r) hat ja so seine eingeübten Methoden, und wenn jemand nach bewährten Handgriffen arbeitet und damit gut fährt, möchte ich nichts ausreden!
Meine Beiträge zu diesem Thema fußen auf einigen Jahren (bzw. immer mal wieder, bereits im Studium beginnend, Phasen von Monaten und später ein paar Jahre am Stück) Praxis im Umgang mit Mikroorganismen und später mit Zellkulturen. Hier habe ich mich von den Biotechnologen einweisen lassen, die diesbezüglich natürlich im Verhältnis zu mir "echte" Profis sind. Und in all der Zeit habe ich nie ein Blatt Küchenkrepp
gesehen... Wenn man unter einer Sterilbank arbeitet, stehen da durchaus solche Dinge wie Glaspipetten in einem Glas mit Alkohol (also wie hier auch mit den Löffeln, Schabern etc. umgegangen wird), ansonsten liegt nichts rum
und Gläser etc. werden auf den (zuvor natürlich gereinigt und desinfizierten (Edelstahl)-Boden gestellt.
So gesehen ist Kondenswasser grundsätzlich ein Thema, aber wenn ich noch ein Papier dabei habe, um das Kondenswasser noch in einem richtig schön kuscheligen Gewebe aufzusaugen.... dann mache ich den Bock zum Gärtner! Und die anfängliche Alkoholkonzentration kann sich bereits verflüchtigt haben bzw. wird durch das Kondenswasser noch so weit verdünnt, das sich da manche Hefe erst so richtig in ihrem Element fühlt....
Ich hab schon mal eine Charge Ausschuss produziert, weil ich den Konservierer vergessen hatte... danach hat man ein gradezu romantisches Verhältnis zum Konservieren...
Nun ist ja klar, das das ziemlich frustrierend ist, deshalb standen die Gläschen dann erstmal rund 2 Wochen (verschlossen natürlich) rum, bevor sie in die Tonne kamen (solange hatte ich gebraucht, um mein Versagen mental zu verarbeiten
. Da war dann meine Neugierde allerdings doch größer....: bei einigen Tiegeln war gar nichts zu sehen, da war offenbar die Creme wirklich steril ins Gläschen gekommen, andere hatten aber richtig prominente, pelzige große Linsen auf der Cremeoberfläche...
- glaubt mir, danach zieht ihr nie wieder in Erwägung, vielleicht doch mal ("ich brauchs auch ganz schnell auf") ohne Konservierer zu arbeiten! Was ich eigentlich sagen wollte: Die Kolonien waren ausnahmslos da, wo auch Creme war - also nicht am Deckel, von wegen des Kondenswassers. Und wenn Creme an den Deckel kommt, sollte der Konservierer, der da ja drin ist, mit einem Tropfen Kondenswasser fertig werden
. So, Ende der Beichte 
Grüessli Nine

Meine Beiträge zu diesem Thema fußen auf einigen Jahren (bzw. immer mal wieder, bereits im Studium beginnend, Phasen von Monaten und später ein paar Jahre am Stück) Praxis im Umgang mit Mikroorganismen und später mit Zellkulturen. Hier habe ich mich von den Biotechnologen einweisen lassen, die diesbezüglich natürlich im Verhältnis zu mir "echte" Profis sind. Und in all der Zeit habe ich nie ein Blatt Küchenkrepp


Ich hatte das wohl auch schon mal hier gelesen. Es ist ja so: ein Keim wird ja nicht in dem Sinne verursacht, er ist eben da oder nicht, und die Frage ist: findet er Bedingungen vor, um sich zu vermehren und uns damit zu schädigen? Und da kann man sagen: alles was feucht und warm ist, ist gut für den Keim und blöd für unsmir wurde empfohlen, die Deckel der Creme-Schaubgläser mit eingesprühtem Küchenkrepp auszulegen. Dies, um zu vermeiden, dass sich Kondenswasser, das ich bildet, falls die Creme mal zu warm in den Kühlschrank kommt bzw. verdeckelt wird, absetzt und ggfs. Keime verursacht. Doch keine so gute Idee?

Ich hab schon mal eine Charge Ausschuss produziert, weil ich den Konservierer vergessen hatte... danach hat man ein gradezu romantisches Verhältnis zum Konservieren...





Grüessli Nine
- Nine
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Hallo ladyhawke,
zu deiner Frage kann ich letzlich auch nur mitteilen, was ich dazu gelegentlich mal gelesen oder im Fernsehen gesehen habe: Eine Holzarbeitsplatte (auch schon ein Holzbrett zum Gemüseschneiden oder so) sei einer Kunststoffplatte vorzuziehen, da Kratzer und kleine Schnitte wohl mikroskopisch so sich "verschließen", dass sich Mikroorganismen dadrin nicht gut einlagern können, bei Kunststoffoberflächen mit der Zeit jedoch schon (da lassen sich ja im normalen Gebauch entsprechende Spuren nicht vermeiden). Ich habe als "Unterlage" einen Edelstahltisch (Gastronomie-Fachhandel) 80 x 180 cm, da macht mir sogar das Putzen Spaß, so schön ist der

Für den Hausgebrauch könnte ich mir gut Glasschneidebretter als Unterlage vorstellen, die sind hygienisch auch super. Gibt es nicht so Abdeckplattten aus Edelstahl für das Herdfeld? Habe ich noch nie geguckt, aber das wäre natürlich ganz easy im Handling.
Grüessli Nine
Hallo Nine,
danke für die Info, ich werde dann die Papiere wieder aus dem Deckel rauslassen. Sicher ist sicher
Das ist auch keine eingeübte Methode von mir, als Neuling habe ich noch gar nichts eingeübt und kann gut und gerne alles wieder abändern. Immer nach dem Motto "man lernt nie aus". Und kuschelige Plätzchen für eventuelle Keime will ich ja nun nicht wirklich schaffen 
Liebe Grüße, Ute
danke für die Info, ich werde dann die Papiere wieder aus dem Deckel rauslassen. Sicher ist sicher


Liebe Grüße, Ute
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Ich habe eine Holzarbeitsplatte und die ist geölt. Wenn ich sie mit Alkohol einsprühe, ist das Öl weg und die Arbeitsplatte kaputt
Ich decke sie daher immer ab.
Und wegen des eingesprühten Küchenpapiers in Deckeln: das war ich, weil ich es hier irgendwo gelesen habe und es seitdem so praktiziere - um zu verhindern, dass Kondenswasser sich im Deckel sammelt und in den Tiegel tropft. Ist das in hygienischer Sicht wirklich schlechter als den Tiegel oder das Becherglas offen stehen zu lassen (wohlgemerkt in einer Küche und nicht wie bei dir, Nine, in einem extra Raum)? Ich hätte jetzt gedacht, dass offen stehen lassen kritischer ist?

Ich decke sie daher immer ab.
Und wegen des eingesprühten Küchenpapiers in Deckeln: das war ich, weil ich es hier irgendwo gelesen habe und es seitdem so praktiziere - um zu verhindern, dass Kondenswasser sich im Deckel sammelt und in den Tiegel tropft. Ist das in hygienischer Sicht wirklich schlechter als den Tiegel oder das Becherglas offen stehen zu lassen (wohlgemerkt in einer Küche und nicht wie bei dir, Nine, in einem extra Raum)? Ich hätte jetzt gedacht, dass offen stehen lassen kritischer ist?
Viele Grüße, Coco
Sorry Coco, bei den ganzen Infos, die ich zur Zeit sammel, habe ich etwas den Überblick verloren, was woher kommt...
Liebe Grüße, Ute
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Huch,offen stehen lassen?! Da hast du mich missverstanden - natürlich werden die Tiegel zugeschraubt, und Bechergläser lassen sich am besten mit Parafilm verschließen. Aber eben kein Papier in die Deckel einlegen - oder wie hattest du das gemeint?Coco hat geschrieben: ↑Montag, 29. April 2019, 17:57Ist das in hygienischer Sicht wirklich schlechter als den Tiegel oder das Becherglas offen stehen zu lassen (wohlgemerkt in einer Küche und nicht wie bei dir, Nine, in einem extra Raum)? Ich hätte jetzt gedacht, dass offen stehen lassen kritischer ist?
Grüße Nine
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Ich hatte das so gemeint:Nine hat geschrieben: ↑Montag, 29. April 2019, 18:38
Huch,offen stehen lassen?! Da hast du mich missverstanden - natürlich werden die Tiegel zugeschraubt, und Bechergläser lassen sich am besten mit Parafilm verschließen. Aber eben kein Papier in die Deckel einlegen - oder wie hattest du das gemeint?
- Creme fertig und kalt gerührt, aber evtl. noch nicht total absolut fertig abgekühlt
- Creme in Tiegel
- kleines Stück Küchenpapier alkoholisieren, mit dem Deckel locker befestigen
- Kondenswasser steigt auf, sammelt sich im Küchenpapier
- nach spätestens 2 Stunden Küchenpapier raus, Deckel drauf
Plan: kein Kondenswasser in Creme. Umsetzung blöd?
Werde ich jetzt aus der Rührküche gerührt wegen unhygienischer Küchenpapiere?
Und was ist Parafilm?
Viele Grüße, Coco
Vielen Dank für die ganzen Rückmeldungen und Anregungen
@Ute, Ladyhawk, dann sind wir schon mal nicht mehr allein (als blutige Anfänger)!
Mensch @Nine, wirklich genial die Idee mit der Ceranfeldabdeckung, Danke!!!!!!! Besser geht nicht, auch was eventuelle Spuren der Rohstoffe auf der Arbeitsplatte betrifft.
Von diesen Dingern aus der Serie "Spontankäufe, die dann nur noch im Weg sind" lagen noch 2 als Glasabdeckungen (1 für je 2 Kochzonen) bei mir im Keller, jetzt durfte eines wieder hoch!

@Ute, Ladyhawk, dann sind wir schon mal nicht mehr allein (als blutige Anfänger)!
Mensch @Nine, wirklich genial die Idee mit der Ceranfeldabdeckung, Danke!!!!!!! Besser geht nicht, auch was eventuelle Spuren der Rohstoffe auf der Arbeitsplatte betrifft.
Von diesen Dingern aus der Serie "Spontankäufe, die dann nur noch im Weg sind" lagen noch 2 als Glasabdeckungen (1 für je 2 Kochzonen) bei mir im Keller, jetzt durfte eines wieder hoch!
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ja

Also, ich weiß ja nicht, was die Moderatoren sagen, aber ich würde ein gutes Wort für dich einlegen.....




Das ist Frischhaltefolie für Profis

Wiki sagt:
(Unter dem Stichwort Parafilm gibts bei Wiki auch Fotos mit Bechergläsern als Beispiele)Es ist eines der einfachsten und gleichzeitig gebräuchlichsten Hilfsmittel im Laboralltag und kommt seit etwa 1980 in Rollenform mit Trennpapier auf den Markt. Die Dehnbarkeit erlaubt den Einsatz ähnlich handelsüblicher Frischhaltefolie für die Küche. Die Vorzüge von Parafilm sind:
- dicker (0,127 mm) und deutlich dehnbarer (bis +200 %). Reißdehnung: 300 %
- beständig gegen eine Vielzahl von Chemikalien
- unbeständig gegen Benzol, Chloroform, Diethylether, Tetrachlorkohlenstoff, Toluol
- gering gas- und wasserdampfdurchlässig
- klebt nur an sich selbst, wenn es bereits gedehnt wurde
- nicht giftig
Gibts im Laborhandel und natürlich auch hier: klick (in verschiedenen Breiten und Längen)
Grüße Nine
Du schlimme Du

Nein, im Ernst - ich würde sagen, dank Deiner Frage wissen wir es jetzt noch genauer

Liebe Grüße und noch einen schönen Tag :-)
Helga
Helga

In der Tat: es tut gut zu wissen, dass man hier nicht der einzige Anfänger ist. Ich bin immer noch erschlagen von den ganzen Infos und habe mich von dem Gedanken verabschiedet in absehbarer Zeit sowas wie eine Gesichtscreme zu rühren. Ich werde wohl demütig mit Handcreme und Lippenbalsam beginnen.
Die Idee mit der Glasplatte ist super. Danke.
- Nine
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@ Coco: Mir ist das Kondenswasser nochmal durch den Kopf gegangen -äh- hab nochmal drüber geschlafen
und ich glaube, du erliegst da einer Art Denkfehler, den ich eventuell korrigieren kann:
Kondenswasser entsteht dann, wenn sich (feuchte) Luft im Kontakt mit Oberflächen abkühlt und dabei der Taupunkt unterschritten wird. In Luft lässt sich nur sehr wenig Wasser lösen (sie kann nur wenig Wasserdampf "halten"), und je niedriger die Temperatur, desto weniger. Der Punkt, bei dem die vorhandene Wassermenge nicht mehr gelöst vorliegt, sondern als Tröpfchen kondensiert, ist der sogenannte Taupunkt.
Wenn du die Creme nach der Herstellung abfüllst, mag sie noch nicht ganz kalt sein, aber wir sprechen hier ja nicht von Marmelade, die sprudelnd kochend in Weckgläser gefüllt wird
Deine Creme wird etwa handwarm sein, also vielleicht 35 °C haben. Die Luft, dein Gläschen und der Deckel haben alle Raumtemperatur, sagen wir, ca. 22 °C. Jetzt wird die Creme ins Gläschen gefüllt zusammen mit etwas Umgebungsluft. Da diese die gleiche Temperatur hat wie der Deckel, kondensiert hier erstmal nichts.
Während sich nun die Creme abkühlt, kommt es zu einer geringfügigen Erwärmung der eingeschlossenen Luft. Dadurch wird sie auch ein klein wenig Feuchte (Wasser) aus der Creme aufnehmen, die sich theoretisch dann wieder an dem geringfügig kühleren Deckel niederschlagen könnte. Nun ist Luft ein sehr schlechter Wärmeleiter, der Verdunstungsvorgang von Wasser zieht zusätzlich Energie (wirkt also thermodynamisch kühlend) und insgesamt laufen diese Gleichgewichtsvorgänge so langsam ab, dass die Creme in der Zeit bereits von Handwärme zu Raumtemperatur abgekühlt sein dürfte (hier findet der Wärmeübergang über die Wände des Gläschens statt, das geht viel schneller, als die eingeschlossene Luft zu erwärmen), bevor sich ein Kondensat hat bilden können
Lange Rede, kurzer Sinn: Beim Abfüllen und Verschließen ist das Kondenswasserproblem quasi nicht vorhanden
Stellt man nun eine geschlossene Creme in den Kühlschrank, kühlt sich der gesamte Inhalt ab und es kann dann zur Kondenswasserbildung am Deckel kommen. Die in der Creme vorhandene Konservierungsreserve zusammen mit den niedrigen Temperaturen im Kühlschrank verhindern aber effektiv, dass von diesen (nährstofffreien) Wassertröpfchen eine Verkeimungsgefahr ausgeht (jedenfalls innerhalb der Zeiträume, von denen wir hier sprechen, es geht ja nicht um eine jahrelange Aufbewahrung).
Ich hoffe, ich konnte nun mehr aufklären statt verwirren?
Grüessli Nine

Kondenswasser entsteht dann, wenn sich (feuchte) Luft im Kontakt mit Oberflächen abkühlt und dabei der Taupunkt unterschritten wird. In Luft lässt sich nur sehr wenig Wasser lösen (sie kann nur wenig Wasserdampf "halten"), und je niedriger die Temperatur, desto weniger. Der Punkt, bei dem die vorhandene Wassermenge nicht mehr gelöst vorliegt, sondern als Tröpfchen kondensiert, ist der sogenannte Taupunkt.
Wenn du die Creme nach der Herstellung abfüllst, mag sie noch nicht ganz kalt sein, aber wir sprechen hier ja nicht von Marmelade, die sprudelnd kochend in Weckgläser gefüllt wird

Während sich nun die Creme abkühlt, kommt es zu einer geringfügigen Erwärmung der eingeschlossenen Luft. Dadurch wird sie auch ein klein wenig Feuchte (Wasser) aus der Creme aufnehmen, die sich theoretisch dann wieder an dem geringfügig kühleren Deckel niederschlagen könnte. Nun ist Luft ein sehr schlechter Wärmeleiter, der Verdunstungsvorgang von Wasser zieht zusätzlich Energie (wirkt also thermodynamisch kühlend) und insgesamt laufen diese Gleichgewichtsvorgänge so langsam ab, dass die Creme in der Zeit bereits von Handwärme zu Raumtemperatur abgekühlt sein dürfte (hier findet der Wärmeübergang über die Wände des Gläschens statt, das geht viel schneller, als die eingeschlossene Luft zu erwärmen), bevor sich ein Kondensat hat bilden können

Lange Rede, kurzer Sinn: Beim Abfüllen und Verschließen ist das Kondenswasserproblem quasi nicht vorhanden

Stellt man nun eine geschlossene Creme in den Kühlschrank, kühlt sich der gesamte Inhalt ab und es kann dann zur Kondenswasserbildung am Deckel kommen. Die in der Creme vorhandene Konservierungsreserve zusammen mit den niedrigen Temperaturen im Kühlschrank verhindern aber effektiv, dass von diesen (nährstofffreien) Wassertröpfchen eine Verkeimungsgefahr ausgeht (jedenfalls innerhalb der Zeiträume, von denen wir hier sprechen, es geht ja nicht um eine jahrelange Aufbewahrung).
Ich hoffe, ich konnte nun mehr aufklären statt verwirren?

Grüessli Nine
- Rosemarie
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Nine hat geschrieben: ↑Montag, 29. April 2019, 17:37
Für den Hausgebrauch könnte ich mir gut Glasschneidebretter als Unterlage vorstellen, die sind hygienisch auch super. Gibt es nicht so Abdeckplattten aus Edelstahl für das Herdfeld? Habe ich noch nie geguckt, aber das wäre natürlich ganz easy im Handling.

vielen Dank für deine Erläuterungen. Die Erwähnung des Glasschneidebretts hat bei mir im Laufe der letzten Stunden Gedanken in Gang gesetzt. Wir haben (bzw. jetzt hatten) einen Glasaufsatz, der unter einen Fernseher gestellt das Gerät etwas erhöht hätte. Diesen Fernseher gibt es nicht mehr, der Glasaufsatz stand überflüssig auf dem Boden. Also mit Mut Treppe hoch, Glasaufsatz Stück für Stück bzw. Treppenstufe für Treppenstufe Richtung Keller ...
Dabei hat sich ein Problem quasi von selbst erledigt

Danke für den Gedankenanstoß

viele Grüße
Rosemarie
Rosemarie
Hi Nine, die Erklärung vom Kondenswasser bzw. eben nicht Kondenswasser habe ich mir jetzt erstmal abgespeichert, um im Falle einer erneut auftretenden Unsicherheit reinspinxen zu können
Die ist klasse!!!
Liebe Grüße, Ute

Liebe Grüße, Ute
- Rautgundis
- Bachelor of Creams
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- Registriert: Sonntag, 8. Januar 2017, 12:42
- 8


Werde in Zukunft auch mein Glasschneidebrett verwenden.

Es grüßt herzlichst Heike
Nine, einige Rührerinnen frieren Creme auch ein, wie ist es da mit auftauen? Kann man das im Zitat angeführte Prinzip auch dafür anwenden?Nine hat geschrieben: ↑Dienstag, 30. April 2019, 10:47Während sich nun die Creme abkühlt, kommt es zu einer geringfügigen Erwärmung der eingeschlossenen Luft. Dadurch wird sie auch ein klein wenig Feuchte (Wasser) aus der Creme aufnehmen, die sich theoretisch dann wieder an dem geringfügig kühleren Deckel niederschlagen könnte. Nun ist Luft ein sehr schlechter Wärmeleiter, der Verdunstungsvorgang von Wasser zieht zusätzlich Energie (wirkt also thermodynamisch kühlend) und insgesamt laufen diese Gleichgewichtsvorgänge so langsam ab, dass die Creme in der Zeit bereits von Handwärme zu Raumtemperatur abgekühlt sein dürfte (hier findet der Wärmeübergang über die Wände des Gläschens statt, das geht viel schneller, als die eingeschlossene Luft zu erwärmen), bevor sich ein Kondensat hat bilden können
Lange Rede, kurzer Sinn: Beim Abfüllen und Verschließen ist das Kondenswasserproblem quasi nicht vorhanden
Stellt man nun eine geschlossene Creme in den Kühlschrank, kühlt sich der gesamte Inhalt ab und es kann dann zur Kondenswasserbildung am Deckel kommen. Die in der Creme vorhandene Konservierungsreserve zusammen mit den niedrigen Temperaturen im Kühlschrank verhindern aber effektiv, dass von diesen (nährstofffreien) Wassertröpfchen eine Verkeimungsgefahr ausgeht (jedenfalls innerhalb der Zeiträume, von denen wir hier sprechen, es geht ja nicht um eine jahrelange Aufbewahrung).
Liebe Grüße und noch einen schönen Tag :-)
Helga
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- Nine
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Hallo liebe Helga,
der Auftauvorgang ist unkritisch - im Innern des Glases ist es kälter als außen, die eingeschlossene Luft erwärmt sich also mit der Zeit, und nimmt dann eher noch Wasser auf; beim Auftauen bildet sich kein Kondenswasser.
Beim Einfrieren ist es wie oben unter "in den Kühlschrank stellen" beschrieben, hier kann sich Kondensat bilden, da ja nun von außen nach innen die Abkühlung stattfindet. Dennoch ist das Risiko der Verkeimung gering: sollte tatsächlich unter dem Deckel ein Keim gehaftet haben, so hat er im Gefrierfach in einem (gefrorenen) Tropfen nahezu nährstofffreiem, jedoch Spuren von Konservierungsmittel enthaltenen Tropfens im Prinzip keine Möglichkeiten der Vermehrung.
Ich hoffe, ich konnte deine Frage beantworten?
Grüessli Nine
der Auftauvorgang ist unkritisch - im Innern des Glases ist es kälter als außen, die eingeschlossene Luft erwärmt sich also mit der Zeit, und nimmt dann eher noch Wasser auf; beim Auftauen bildet sich kein Kondenswasser.
Beim Einfrieren ist es wie oben unter "in den Kühlschrank stellen" beschrieben, hier kann sich Kondensat bilden, da ja nun von außen nach innen die Abkühlung stattfindet. Dennoch ist das Risiko der Verkeimung gering: sollte tatsächlich unter dem Deckel ein Keim gehaftet haben, so hat er im Gefrierfach in einem (gefrorenen) Tropfen nahezu nährstofffreiem, jedoch Spuren von Konservierungsmittel enthaltenen Tropfens im Prinzip keine Möglichkeiten der Vermehrung.
Ich hoffe, ich konnte deine Frage beantworten?
Grüessli Nine
