Mareili hat geschrieben:Meine ersten Versuche (Ölgel aus u.a. Leinsamengel) sind eher in die Hose gegangen. Hab wahrscheinlich zu unerfahren losgerührt.

Darf ich fragen, warum Du diese nicht vertragen hast?
Ich habe Neurodermitis. Allerdings nicht akut. Ich habe keine offenen blühenden Stellen oder so. Meine Haut ist im Gesicht sehr trocken, fettet aber nach wie blöde.
Nach dem Waschen muss ich sofort cremen, sonst werd ich verrückt, weil die Haut sooooo spannt.
Im laufe des Tages fettet die Haut aber so nach, dass ich spätestens am Mittag irgendwie ölig/fettig glänze.
Die Neurodermitis ist ärzlich diagnostiziert? Bei Neurodermitikern ist die Zusammensetzung der Hautlipide in der Regel verändert, es muss meines Wissens nicht zwingend mit einer reduzierten Sebumproduktion einhergehen.
Als Brainstorming, mit Vorbehalt aus der Ferne notiert

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Tagsüber ein leichtes
Hydrodispersionsgel – im Prinzip das, was Du oben angesprochen hast, nämlich ein Gel mit angedickter Wasserphase und wenigen Lipiden (höchstens 20 %, eher weniger). Echte Ölegele (auch Oleogele, Lipogele genannt) basieren auf Fetten und weisen keine Wasserphase auf. Leider werden die Begriffe oft falsch verwendet. Leinsamengel wird von manchen als aufliegend empfunden, vielleicht nimmst Du einen anderen Gelbildner? Aus mikrobiellen Gründen würde ich auf einen isolierten Gelbildner zuückgreifen, da sie pflanzlich hergestellten wegen möglicher Schwebstoffe oft kritisch sind, und neurodermitische Haut ist hochgradig anfällig für Keime. Damit meine ich Guarkernmehl, Xanthan, Hyaluronsäure. Dieses Gel sollte ine Kombination an hydratisierenden Stoffen enthalten, die Zusatzfunktionen aufweisen. Ich habe gute Erfahrungen mit einer Mischung aus Glycerin und Urea gemacht (jeweils 4 %) und Panthenol (2 %). Wenn Du mit Kaliumsorbat konservierst, dann 2, 3 Tropfen Milchsäure dazu, die auch Feuchtigkeit binden. Dazu minimal Öl, ein paar Tropfen, gerne Dein Hanföl.
Abends wäre ein Versuch mit einem
Ölgel wert, sparsamst (!) auf feuchte Haut getupft, darin 3–5 % Urea, feinst gemörsert.
Die Öle dort drin würde ich linol- und gammalinolensäurereich auswählen: Hanföl, Nachtkerze, Borretsch machen sich sehr gut. Zur Stabilisierung Jojoba und Aprikosenkern, als Konsistenzgeber Shea (->
wie im Oriinalrezept angegeben native aus seriöser Quelle mit Zerti, ansonsten raffinierte). UdA bitte nicht vergessen.
Diese Pflegestrategie arbeitet tagsüber mit viel freiem Wasser, Substanzen, die dieses Wasser in der Haut festhalten und das Abdunsten verhindern, nachts mit dem Aufbau eines Depots an wasserbindendem Urea tief im Stratum Corneum und barrierschichtaktiven Lipiden – hier geht es um die Lipide
in der Hornschicht; dein spürbares Nachfetten sind
Sebumlipide aus den Talgdrüsen.