Zedernussöl

Fettsäurespektren, Jodzahlen und Fettbegleitstoffe – hier werden Öle, Buttern und Wachse en detail gewürdigt.

Moderator: Heike

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Ungelesener Beitrag von pflanzenölscheich »

Kleiner Nachtrag: Ob es besagte Delta-5-Desaturase, die in verschiedenen Gewebstypen vorkommt, auch in der Haut gibt, scheint mir aus bisher gelesenen Publikationen noch nicht eindeutig hervorzugehen. Von der Delta-9-Desaturase, die Stearinsäure in Ölsäure und Palmitin- in Palmitoleinsäure verwandelt, weiß ich mit Sicherheit, dass sie in der Haut existiert. Ob das auch für andere Desaturasen gilt, ist mir einstweilen nicht klar. Daher bezieht sich das oben Gesagte möglicherweise nur auf den allgemeinen Stoffwechsel der Pinolensäure im menschlichen Körper.

Sollte die Haut aber das Enzym Delta-5-Desaturase ausschütten, hätte Pinolensäure gegenüber Gamma-Linolensäure und Punicinsäure den Vorteil, nicht in die potenziell entzündungsfördernde Arachidonsäure umgesetzt zu werden. Ungeachtet ihrer Immunität gegen Desaturasen wird Pinolensäure (wie oben ausgeführt) durch Elongasen in ihrer Kohlenstoffkette verlängert sowie durch Cyclo- und Lipoxygenasen verarbeitet - ebenso wie andere mehrfach ungesättigte Fettsäuren. Diesen beiden Enzymgruppen gibt es auch in der menschlichen Haut.

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Ungelesener Beitrag von pflanzenölscheich »

Meine Lieben, ich habe Euch ja berichtet, dass Zedernussöl meinen Hautstoffwechsel beleben konnte, und nach nunmehr zweiwöchigem Einsatz - inzwischen natürlich im Rahmen größerer Rezepturen - möchte ich Euch bestätigen: Ja, es wirkt tatsächlich belebend und ausgleichend auf den Stoffwechsel der Haut. Ein Gedanke noch zum Effekt, dass die Haut wieder selbsttätig nachfetten kann:

Er fiel mir gleich bei der allerersten puren Anwendung des Öles auf. War es eine erhöhte Talgproduktion, die nun wieder imstande war, den Hydrolipidfilm zu erneuern? Wenn es stimmt, dass Menschen auf den Handflächen keine Talgdrüsen haben, scheidet die Erklärung aus. Im Ausschlussverfahren bleiben nach Unmöglichkeit des gesteigerten Talgflusses meines Wissens nur die Barrierelipide übrig. Und das finde ich hochinteressant. :ja:

Nun also meine vorläufige Einschätzung des - diesmal qualitativ hochwertigen - Zedernussöls: Es ist eine echte Bereicherung meines Rohstofflagers und wird mich und meine Haut ab nun begleiten. Es ist kein Allheilmittel sondern nur ein weiterer Stein im Mosaik einer Hautpflege nach meinen besonderen Bedürfnissen. Welche Komponente des Öls eigentlich für welche Wirkung verantwortlich ist (ob alles nur der Pinolensäure zuzuschreiben ist), weiß ich immer noch nicht genau, aber das verfügbare Material wird sich bestimmt mit der Zeit vermehren.
Damit bleibt es also spannend. :nail:

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Ungelesener Beitrag von pflanzenölscheich »

Ihr Lieben, Pflösch forscht! :-a

Ich habe eine ziemlich wahrscheinliche Antwort auf die Frage, ob raffiniertes Zedernussöl, das nur mehr die spezielle Fettsäure (Pinolensäure) enthält, ebenso gut Ekzeme lindern kann wie natives. Nach meinem gestrigen Versuch würde ich sagen: Nein. Es war so:

Weil ich mit Mimko noch über den nicht immer faszinierenden Geschmack des Zedernussöls plauderte und seinen Geschmack bisher als nussig mit leicht harziger Note kanne, Mimkos Exemplar nun aber stärker harzig schmeckt, wurde mir bewusst, dass im gepressten Zedernussöl womöglich ätherische Öle enthalten sind, die eben jenen harzigen Geruch und Geschmack vermitteln. Sind sie auch für die besondere Wirkung des gepressten Öls verantwortlich?

Zum Testen hatte ich leider kein ätherisches Öl aus sibirischen Zirbelkiefern sondern aus gewöhnlichen (Pinus cembra). Auch war das Öl nicht aus den Samen sondern aus den Nadeln von Pinus cembra. Falls der Versuch kein Ergebnis brächte, könnte es immer noch sein, dass in unterschiedlichen Pflanzenteilen verschiedene Stoffe eingelagert sind. Für einen perfekten Test hätte ich ätherisches Öl aus den Samen von Pinus sibirica gebraucht und hatte es leider nicht zur Verfügung.

Ich verquirlte einen Tropfen ätherisches Zirbelkieferöl mit etwas Wasser und goss mir augenblicklich die Hälfte davon über die Hände. Nun folgte emsiges Verreiben auf den Händen und Armen bis zur Ellenbeuge. Nach höchstens drei Minuten war - im Gegensatz zu Lavendel- und anderen Ölen - nichts mehr auf der Haut zu riechen. Das Zirbelkieferöl hatte den Bereich der Oberfläche verlassen und war vermutlich auf dem Weg in tiefere Hautschichten.

Abgesehen von einer letztlich durch Juckreiz an zwei gerade abheilenden Spongiosen spürbaren aber interessanterweise folgenlos gebliebenen Überreizung infolge zu starker Dosierung beziehungsweise im Vergleich zu Pinus sibirica unterschiedlicher Zusammensetzung ähnelte das Wirkungsprofil dem aktivierenden und regulierenden Effekt von gepresstem Zedernussöl erstaunlich. Von der leichten Zusammenziehung der Haut über die durch Verhornungsregulierung glättende (hartes Material abstoßende) und geschmeidig machende Wirkung bis hin zur erhöhten Selbstfettung der Haut - besonders imposant nach Wasserkontakt - war alles vertreten, was mir von gepresstem Zedernussöl geläufig ist.

Ob es die im Experiment offensichtlich vorgenommene Überdosierung, eine abweichende Zusammensetzung der ätherischen Öle oder das Fehlen eines Gamma-Linolensäure-Isomers (oder gar der speziellen Pinolensäure) war, kann ich nicht sicher feststellen, doch fehlte die beruhgiende Wirkung von Zedernussöl und dominierte die regulierende sowie die aktivierende.

Gründlichere Versuche stehen noch aus. Namentlich wäre es interessant, geringe Mengen von ätherischem Zirbelkieferöl in einem Gamma-Linolensäure-hältigen Öl zu lösen und diese Mischung anschließend auf ihre Tauglichkeit als Zedernussöl-Substitut zu prüfen. Dies vermöchte auch die Frage zu beantworten, ob Pinolensäure im Vergleich zur Gamma-Linolensäure der menschlichen Haut einen Zusatznutzen bringt.

Falls es in der Haut doch eine aktive Delta-5-Desaturase gäbe (wie eine Studie bejahte und eine andere verneinte), wäre die Pinolensäure im Vorteil, weil ihr Elongase-Produkt im Gegensatz zu Gamma-Linolensäur und Punicinsäure nicht zu einem Arachidonsäure-Isomer entsättigt werden kann. Oh ja, hier gibt es noch viele Fragen. :ja:

Aber hochzufrieden, dass er nun endlich dem Wirkprinzip des Zedernussöls auf der Spur ist, grüßt Euch lieb, beschwingt und winkt
Harald - penetranter Pinolenpflösch :kicher:

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Ungelesener Beitrag von pflanzenölscheich »

kanne -> kannte
Gamma-Linolensäur -> Gamma-Linolensäure

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Judy
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Ungelesener Beitrag von Judy »

pflanzenölscheich hat geschrieben:
Montag, 24. Oktober 2011, 13:31
...
Weil es mir dieses Mal wirklich im richtigen Moment einfiel, das Öl zu testen, war ich hocherfreut, was es in meiner Haut vollbrachte: die gründliche An- aber nicht Aufregung :kicher: eines seit Monaten durch allerlei tiefsitzende Entzündungen völlig erlahmten Hautstoffwechsels. Die Haut begann von selbst wieder richtig nachzufetten, wann es nötig war. Außerdem wurde sie in wenigen Tagen deutlich feinporiger. Die Lichenifikation, welche sich trotz Salicylsäure noch gehalten hatte, wurde merklich gemildert. Kräftiger ist die Haut geworden, und letzte lästige Unterlagerungen (Spongiose müsste hier der Fachausdruck sein), die selbst dem dermatologischen Hammer noch widerstanden.
...
Meine vorsichtige Zwischenbilanz: Sicher wollen wir unsere Ölvorräte möglichst überschaubar halten, aber wenn die schon einmal vorhanden gewesene Selbstregulierungsfähigkeit einer Haut durch kein anderes Mittel ausreichend wiederbelebt werden kann, dann könnte Zedernussöl Erstaunliches bewirken.
Lieber Harald,
ich muss diesen älteren Thread wieder hochstupsen; benutzt du das Öl noch?
Ich habe mir ein kleines Fläschchen gegönnt und ein paar Tropfen davon in meine Creme nachts gemischt. Das Gefühl war wirklich sehr schön - ein Ausgleichen auf der Haut (wenn ich das mal so laienhaft sagen kann). Ich leide zwar unter keiner Hautkrankheit, trotzdem möchte ich das Öl mit in meine Pflege integrieren.
Danke für deine ausführliche Recherche dazu!
:rosefuerdich:
Weißt du zufällig noch deine Quellen?

Liebe Grüße,
Judy
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Ungelesener Beitrag von pflanzenölscheich »

Judy hat geschrieben:
Montag, 12. März 2018, 23:40
Lieber Harald,
ich muss diesen älteren Thread wieder hochstupsen; benutzt du das Öl noch?
Jawohl, ich benutze es. Meine Haut ist, wie ich ja schon erwähnte, seit ein paar Jahren so friedlich (so deeskaliert, könnte man sagen), dass es das einzige Öl ist, das ich momentan noch benutze - und das nicht jeden Tag. Als es unter -10°C hatte, nahm ich jeden Tag ein paar Tropfen davon für meine nassen Hände und Arme, aber sonst, wie gesagt, gar nicht jeden Tag - aktuell jeden zweiten bis vierten (je nachdem).

Ich schätze am Zedernussöl (falscher Name, ich weiß, aber bequemer als "Samenöl der sibirischen Zirbelkiefer" :kicher:), dass es meinen Hautstoffwechsel auf eine sehr ausgleichende Weise anregt und ihn gleichzeitig auch ausgleicht, "normalisiert". Dabei habe keine wesentlich fachlicheren Worte als Du, um die Wirkung zu beschreiben.

Das liegt daran, dass ich bis heute nicht das exakte Wirkprinzip dieses Öls ergründen konnte - nicht einmal einen oder mehrere gesicherte Wirkstoffe. Die Studienlage war damals, als ich viel darüber recherchierte, dürftig und weniger auf Englisch als auf Russisch - kein Wunder, weil der nämliche Baum dort wächst.

Die Quellen, aus denen ich alles genommen habe, was ich hier in der Rührküche jemals Wissenschaftliches über Zedernussöl geschrieben habe, müsste ich mir heute selbst wieder zusammenrecherchieren. Es wäre ja immerhin zu hoffen, dass es inzwischen neuere und zugänglichere Arbeiten gibt, die uns mehr verraten als das Bisschen, das ich damals fand.
:gruebel:
Eine Sache kann ich inzwischen durch einen heuer durchgeführten kleinen Versuch wenigstens teilweise erhellen. Ich fand ein ätherisches Öl, das aus den Zapfen der sibirischen Zirbelkiefer destilliert wurde. Unbekannt ist mir dabei, ob die Samen (aus denen das Zedernussöl gepresst wird) noch in den Zapfen waren oder nicht. Das ätherische Öl roch nicht unähnlich, aber doch ein bisschen anders als das fette Zedernussöl - was im Umkehrschluss bedeutet, dass dieses noch weitere oder teilweise andere flüchtige Komponenten enthält.

In entsprechender Verdünnung habe ich dieses ätherische Öl auf meiner Haut getestet und einiges von dem typischen Zedernussöl-Gefühl und der ebenso typischen Anregung der Lipidproduktion erlebt. Allerdings fehlte der leichte Straffungseffekt und die Stoffwechselstimulation war zumindest teilweise nicht so ausgeglichen wie mit gepresstem Zedernussöl.

Das eröffnet eine klare Schlussfolgerung, die ich vorher so nicht ziehen konnte:
Die Anregung des Hautstoffwechsels in Zedernussöl stammt, wie ich früher bereits vermutet hatte, tatsächlich von seinem flüchtigen Anteil (also einem wie bei Schwarzkümmelöl im fetten Öl gelösten ätherischen Öl).

Warum der Effekt nicht ganz so ausgeglichen beziehungsweise ausgleichend war, lässt sich auf zweierlei Weisen erklären:
1) Das ist so wegen der offensichtlich doch vorhandenen Abweichung zwischen dem ÄÖ aus ganzen Zapfen und dem ÄÖ nur aus den (in den Zapfen) enthaltenen Samen.
2) Die Wirkung des ätherischen Öls interagiert mit anderen Fettbegleitstoffen und/oder Fettsäuren des Zedernussöls. Immerhin verfügt es ja zu circa 17% über eine ganz besondere Fettsäure (ein Isomer der Linolensäuren): Pinolensäure.

Zu dem ätherischen Öl aus den Zapfen konnte ich aber leider keine verlässliche Angaben über seine Zusammensetzung finden - also wieder ein Effekt ohne gesicherte Wirkstoffe. :seufz:

Jau, ich fürchte, dass ich Dir momentan auch nicht mehr dazu sagen kann. :seufz:
Es ist und bleibt ein bisschen geheimnisvoll, dieses Zedernussöl - aber es bleibt auch mein treuer Begleiter. :ja:

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Judy
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Ungelesener Beitrag von Judy »

Danke, mein Lieber, für die ausführliche und fundierte Aussage!
:knutsch:
Ich habe auch recherchiert, aber nichts Aussagekräftiges gefunden.
Anyway - es ist ein sehr schönes Öl!
Hauptsache unseren Häuten geht es gut :gut:
Liebe Grüße,
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Ungelesener Beitrag von pflanzenölscheich »

Judy hat geschrieben:
Dienstag, 13. März 2018, 01:29
Ich habe auch recherchiert, aber nichts Aussagekräftiges gefunden.
Jetzt habe ich auch wieder gesucht und fand zwar schon etwas mehr über Pinus sibirica beziehungsweise über die ihr im Pinolensäuregehalt (und vielleicht auch sonst?) sehr verwandte Pinus koraiensis (Korea-Kiefer), aber wissenschaftliche Informationen über die Interaktionen mit der Haut und ihren Zellen? Fehlanzeige. Generelle Untersuchung der topischen Anwendung? Fehlanzeige. Manchmal wird beiläufig erwähnt, dass das Öl bei Hautleiden angewandt oder empfohlen wird - aber eben nicht, warum.

Es ist zum Murimulgieren - also zum Mäusemelken. :ugly:

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Judy
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Ungelesener Beitrag von Judy »

Hier gibt es wohl passende Dokumente, aber nur für registrierte Benutzer...
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Ungelesener Beitrag von Bellis »

Ich war nochmal im russisch-sprachigen Weg unterwegs und habe nichts zu Studien über Pinolensäure im Zusammenhang mit dem Hautstoffwechsel gefunden. Im Zusammenhang mit der Haut findet sich nur der Hinweis auf das antioxidative Potential durch Vitamin E und Provitamin A im fetten Öl.
Die innerliche Anwendung scheint hingegen gut erforscht, insbesondere die Wirkung auf Magen-Darm-Erkrankungen, Blutdruck, Cholesterinsenkung, auf das Immunsystem und die Entzündungshemmung. Diese Wirkungen schreibt man der Pinolensäure zu. Mehr Infos dazu hier.

Zum ätherischen Zapfenöl habe ich noch nichts gefunden, nur zum Nadelöl.
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Ungelesener Beitrag von Judy »

Kannst du Russisch, liebe Liane?
Das wäre dann schon hilfreich.
Auch wenn ich nach Pinolensäure und was damit in/auf der Haut passiert, suche, finde ich nichts Nennenswertes...
Liebe Grüße,
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Bellis
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Ungelesener Beitrag von Bellis »

Hier habe ich noch sehr interessante Informationen gefunden, auch zur Wirkung der Pinolensäure auf die Haut. Leider gibt es keine Quellen zu den Studien.
Judy hat geschrieben:Kannst du Russisch, liebe Liane?
Hallo Judy,
ich habe tatsächlich mal viele Jahre russisch gelernt in der Schule, aber da ich es jahrzehntelang nicht mehr gebraucht habe, ist leider fast alles verloren gegangen. :(
Ein bisschen Gefühl für die Sprache bleibt. :ja:
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Tessa
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Ungelesener Beitrag von Tessa »

Wow.,es soll auch gut gegen Krampfadern helfen, dann müsste es auch bei Couperose sehr gut sein
Ich werde mir dieses Öl mal bestellen.
Danke ihr Lieben, für das hoch schubsen des Threads.
Liebe Grüße Tessa

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Ungelesener Beitrag von Alraune »

Hallo ihr Lieben! Wo kauft ihr das Zedernussöl? Ich habe über google nur "Vom Fass" gefunden, kenne den Shop allerdings noch nicht. Da ich selber eine leichte Couperose habe und für einige rühre die sowohl an Neurodermitis als auch an Schuppenflechte leiden wollte ich es gerne mal testen.

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Ungelesener Beitrag von coboki »

Alraune hat geschrieben:
Dienstag, 13. März 2018, 15:39
Wo kauft ihr das Zedernussöl?
Liebe Alraune, schau mal hier
Herzliche Grüße
Conny

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Elsa
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Ungelesener Beitrag von Elsa »

Alraune hat geschrieben:
Dienstag, 13. März 2018, 15:39
Hallo ihr Lieben! Wo kauft ihr das Zedernussöl? Ich habe über google nur "Vom Fass" gefunden, kenne den Shop allerdings noch nicht. Da ich selber eine leichte Couperose habe und für einige rühre die sowohl an Neurodermitis als auch an Schuppenflechte leiden wollte ich es gerne mal testen.

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Ungelesener Beitrag von Bellis »

Hier gibt es noch einen Link zu einem russischen Forum für Aromatherapie und Aromakosmetik. Es enthält noch ein paar mehr Informationen zum Zedernussöl als der obige Link. Wer möchte kann noch ein bisschen blättern zu anderen Basisölen, ätherischen Ölen usw.
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Ungelesener Beitrag von Bellis »

Leider habe ich nirgends Hinweise gefunden zum Anteil an ätherischem Öl im fetten Öl. :nixweiss:
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Ungelesener Beitrag von pflanzenölscheich »

Bellis hat geschrieben:
Dienstag, 13. März 2018, 13:14
Hier habe ich noch sehr interessante Informationen gefunden, auch zur Wirkung der Pinolensäure auf die Haut. Leider gibt es keine Quellen zu den Studien.
Interessant. :ja:
Das ist zwar eine Art Werbetext, aber die angegebenen Metaboliten sehen plausibel aus, wobei die erwähnte 13-Hydroxy-Säure bei einer 15-Lipoxygenase ein in geringerer Menge anfallendes Nebenprodukt wäre, weil der Hauptmetabolit eine 15-Hydroxy-Säure ist. Aber dennoch eine Bereicherung der Erkenntnislage. :ja:

Ich habe hier auch noch eine interessante Arbeit gefunden, in der es um die Auswirkung von Pinolensäure auf den Stoffwechsel der mehrfach ungesättigten Fettsäuren geht - hauptsächlich anhand von Makrophagen, aber teilweise auch für Keratinozyten.

Also versuche ich eine Zusammenfassung der bisherigen Erkenntnisse - eigenexperimentell und aus den fachlichen Quellen:
1) Unter den Fettsäuren des Zedernussöls scheint die Pinolensäure die zentrale Rolle zu spielen.
2) Sie nimmt, wie mehrere Arbeiten bestätigen, Einfluss auf den Stoffwechsel der mehrfach ungesättigten Fettsäuren und damit auch auf die Einleitung und Auflösung von Entzündungsreaktionen.
3) Dies geschieht durch die Stoffwechselprodukte der Pinolensäure, wie sie im Rahmen der Haut nicht zuletzt den Lipoxygenasen (hier vor allem der 15-Lipoxygenase) entstammen.
4) Hierbei zeigte sich in meiner persönlichen Erfahrung mit Zedernussöl, dass es offenkundig besser darin ist, das Entstehen neuer Entzündungen zu verhinden, als bereits akute Entzündungen zu dämpfen (Das können Alpha- und Gamma-Linolensäure und damit die sie enthaltenen Öle besser).
5) In Kombination mit der ÄÖ-Fraktion des Zedernussöls kommt es anscheinend zu einer wohltuenden Wechselwirkung zwischen Entzündungsregulierung und generellen Belebung des Hautstoffwechsels inklusive der gesteigerten Produktion von Barrierelipiden.
6) Die in Lianes Quelle erwähnte bessere Reifung der Keratinozyten kann ich selbst auch bestätigen. Bei atopischer Dermatitis ist eine wesentliche Komplikation die sogenannte Parakeratose, indem Keratinozyten verhornt werden, ohne ihren Zellinhalt (aus dem die Barrierelipide entstehen) nach außen befördert zu haben (Exozytose). Wenn Pinolensäure eine solche Parakeratose verhindern oder wenigstens vermindern könnte, stünden automatisch mehr Barrierelipide zur Verfügung (siehe voriger Punkt).
7) Die ebenfalls in Lianes Quelle erwähnte positive Beeinflussung der Kollagenproduktion könnte eine Erklärung für den von mir beobachteten leichten Straffungs- und Festigungseffekt sein. Die Haut scheint unter Zedernussöl-Einfluss auch weniger leicht verletzlich.

All diese Einzelheiten führen uns zur jetzt nicht mehr ganz so laienhaften Feststellung zurück, dass Zedernussöl durch die besondere Wechselwirkung seiner Bestandteile die Haut zwar einerseits anregt (und zwar anscheinend bis hin zur Kollagenproduktion), dabei aber wesentliche Funktionen normalisiert (Keratinozytenreifung, Immunreaktion) und dadurch ganz gut verhindert, dass sie sich "aufregt" (also entzündet).

Gegen bereits akute Entzündungen braucht es von anderen Wirkstoffen (=linolensäurehältigen Ölen) Hilfe und bei extrem ramponierten Barrieren muss man auch mit einer gehörigen Ladung gesättigter Fettsäuren nachhelfen, aber zur Unterstützung und Instandhaltung der erscheinungsfreien (atopischen) Haut ist es außergewöhnlich gut geeignet - wie ich seit mehreren Jahren bestätigen kann. :ja:

Es ist kein Wundermittel, aber dennoch ein wirklich außergewöhnliches Öl. Trotz seiner starken Dominanz mehrfach ungesättigter Fettsäuren fluidisiert es die Barriere nicht so, wie es in diesem Fall normalerweise zu erwarten ist.

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Alraune hat geschrieben:
Dienstag, 13. März 2018, 15:39
Hallo ihr Lieben! Wo kauft ihr das Zedernussöl? Ich habe über google nur "Vom Fass" gefunden, kenne den Shop allerdings noch nicht.
Ich habe es sonst immer bei "vom Fass" gekauft, aber weil meine Lieblingsfiliale es gerade nicht lagernd hatte, war ich neugierig und habe das Zedernussöl von Aliacura bestellt, das ich jetzt benutze. Wenn es überhaupt einen Unterschied gibt, dann könnte die "vom Fass"-Variante einen geringfügig höheren ÄÖ-Anteil haben, aber ich kann es jetzt nicht direkt vergleichen. So oder so: Ich bin mit der Wirkung beider Ölen zufrieden. :ja:

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Pflanzenölscheich hat geschrieben:Hydroxy-Säure bei einer 15-Lipoxygenase ein in geringerer Menge anfallendes Nebenprodukt wäre, weil der Hauptmetabolit eine 15-Hydroxy-Säure ist. Aber dennoch eine Bereicherung der Erkenntnislage. :ja:
Du meinst die Columbinsäure?
"Unter dem Einfluss von 15-Lipoxygenase wird Pinolensäure zu 13-Hydroxy-5,9,11-octadecatriensäure oxidiert, was mit der Anti-Verbrennungsaktivität von Pinolensäure in Verbindung gebracht werden kann. In Analogie zu den Metaboliten der Linol- und Alpha-Linolensäuren auf der Haut kann diese Säure entzündungshemmend wirken. Ein anderes Isomer von 13-Hydroxy-5,9,11-octadecatriensäure, erhalten aus Columbinsäure, mit der dermalen Anwendung führt zur vollständigen Beseitigung der Symptome der schuppigen Dermatitis."
Columbinsäure kommt im Samenöl der Akelei (Aquilegia vulgaris) vor. Ich habe leider nicht mehr darüber finden können.
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Pflanzenölscheich hat geschrieben:Wenn es überhaupt einen Unterschied gibt, dann könnte die "vom Fass"-Variante einen geringfügig höheren ÄÖ-Anteil haben, aber ich kann es jetzt nicht direkt vergleichen. So oder so: Ich bin mit der Wirkung beider Ölen zufrieden. :ja:
Mir erscheint der ÄÖ-Gehalt des Aliacura-Öles deutlich geringer als der "vom Fass"-Variante, olfaktorisch und gustatorisch getestet.
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Habe hier das Sibirische ÄÖ aus Zedernnadeln gefunden.
Liebe Grüße Tessa

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Ganz lieben Dank für die schnellen Antworten und die vielen Links. :knuddler:
da sieht man mal wieder was für ein tolles Forum das ist. :bussi:

LG
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Tessa hat geschrieben:
Dienstag, 13. März 2018, 18:31
Habe hier das Sibirische ÄÖ aus Zedernnadeln gefunden.
Diese Firma führt auch noch ein ätherisches Öl aus den Zapfen und aus dem Harz.
Das ist auch die Firma, die ich für Harald recherchiert hatte. Dort ist sein Zapfen-ÄÖ her.
Allerdings hapert es mit der Beschreibung der Inhaltsstoffe. Sie geben für alle drei ÄÖ die gleichen Inhaltsstoffe an. :(
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Bellis hat geschrieben:
Dienstag, 13. März 2018, 17:49
Du meinst die Columbinsäure?
Nein, ich meine die angegebenen Metaboliten der Pinolensäure.

Columbinsäure ist, wie der zitierte Text es schon sagt, nur ein Isomer der Pinolensäure. Beide haben ihre Doppelbindungen an den Kohlenstoffatomen 5, 9 und 12 - bei Pinolensäure sind sie alle cis und bei Columbinsäure ist die Doppelbindung von Kohlenstoff 5 zu Kohlenstoff 6 dagegen in der trans-Konfiguraton.
Columbinsäure kommt im Samenöl der Akelei (Aquilegia vulgaris) vor. Ich habe leider nicht mehr darüber finden können.
Wo auch immer man dieses Öl überhaupt zum Testen auftreiben könnte. :gruebel:

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Bellis hat geschrieben:
Dienstag, 13. März 2018, 18:01
Mir erscheint der ÄÖ-Gehalt des Aliacura-Öles deutlich geringer als der "vom Fass"-Variante, olfaktorisch und gustatorisch getestet.
Dann fühle ich mich hiermit angestiftet, mir wieder eines "vom Fass" zu besorgen und zu vergleichen - auch die Wirkungen.
:pfloesch:
Das könnte nämlich einen weiteren Aufschluss darüber geben, welchen Anteil die ÄÖ-Fraktion nun wirklich an der Gesamtwirkung hat.

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Bellis
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Ungelesener Beitrag von Bellis »

Pflanzenölscheich hat geschrieben:Dann fühle ich mich hiermit angestiftet, mir wieder eines "vom Fass" zu besorgen und zu vergleichen - auch die Wirkungen.
:pfloesch:
Ich habe doch gar keinen Stift in der Hand. :kichern:
Und stiften gehen musst Du schon alleine. :leisekichern:
"Wer auf einen Baum klettern will, fängt unten an, nicht oben." (afrikanisches Sprichwort)

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pflanzenölscheich
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Ungelesener Beitrag von pflanzenölscheich »

Bellis hat geschrieben:
Dienstag, 13. März 2018, 20:52
Ich habe doch gar keinen Stift in der Hand. :kichern:
Aber der Pflösch-Smiley hat einen Stift in der Hand - so angestiftet bin ich schon. :kicher:

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Beauté
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Ungelesener Beitrag von Beauté »

Liebe Ihr alle!

Das ist doch etwas für's Wiki der ganze Thread oder nicht? :gut:

LG - Beauté
Carpe diem!

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