Palmöl - ökologische Sicht

Fettsäurespektren, Jodzahlen und Fettbegleitstoffe – hier werden Öle, Buttern und Wachse en detail gewürdigt.

Moderator: Heike

Anemone

Ungelesener Beitrag von Anemone »

Wurzele hat geschrieben:Wie geht ihr mit dem Thema jetzt zur Weihnachtszeit um? Welche Kerzen kommen bei euch auf den Baum/Adventskranz?
Haste auch die Tipps vom Feuerwehrmann gesehen? :) Adventskranz gibts keinen, da wir letztes Jahr den schönsten Zimmerbrand hatten (das seht superblitzschnell, brennt wie Zunder, so schnell guckste gar nicht!) und mein Mann Verbrennungen bis 3. Grades (nach Wundverschluss ist alles mit meiner Beinwellsalbe wucherungsfrei abgeheilt, sieht aus wie neu.). Ich stelle eine große Kerze in den gläsernen Windlicht-Behälter, um das Trauma nicht wieder aufleben zu lassen... Drumherum dekorier ich Tanne und Adventsnippes auf einer großen Platte, vielleicht mach ich mal ein Foto. Und dann haben wir schon ewig statt Tannenbäumsche große Zweige dekoriert in einer großen Vase auf dem Boden in einer Ecke am Fenster. Da sind eh keine Kerzen oder anderes gefährliches Leucht-Zeug dran. Kerzen habe ich sonst hie und da sicher unterlegt im Wohnzimmer stehen, da kann ich sogar einschlafen aufm Sofa, da kann nix passieren. Der Leichtsinn letztes Jahr war mir eine Lehre für den Rest meines Lebens. Hätten wir nicht superblitzschnell reagiert, wäre unser Häuschen ganz sicher abgebrannt. Das Zimmer musste komplett renoviert werden.

Was det allerdings mit Palmöl zu tun hat, weeß ick nich. Verschiebt's halt, wenn's sein muss. Nix dagegen.

Anemone

Ungelesener Beitrag von Anemone »

Achso, der Palmöl-Film um 20:15 in 3-sat. Guter Tipp! Vielleicht guck ich den, aber es gibt noch nen anderen guten im Programm.

Wurzele
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Ungelesener Beitrag von Wurzele »

Ach du liabs Herrgöttle Anemone, da habt ihr ja echt Glück im Unglück gehabt. Und dein Mann kann froh sein, dass die Haut so schön geheilt ist.
Ich hab dieses Jahr auch nur ein großes Windlicht mit Kügela drin und einer fetten Kerze (für die Rußlunge).
Meine Mieze wollte immer den Kranz fressen und das Lametta im Baum vergewaltigen.
Ich habe mich verirrt. Ich bin weg, um nach mir zu suchen. Sollte ich zurückkommen, bevor ich wieder da bin, sagt mir bitte, ich soll hier warten.

Anemone

Ungelesener Beitrag von Anemone »

:lach: :lach: :lach: Ich stell mir grad Deine Mieze vor, die ham ja manchmal die seltsamsten Angewohnheiten. :stumm: Hat bestimmt wie wild mit dem Glitzerzeug gespielt, würd ich als Katze ja auch wollen... Aber ich geh mal lieber ins Chillout fürs Off-Topic. *Modus aus*

Ninella

Ungelesener Beitrag von Ninella »

Wurzele hat geschrieben:Wie geht ihr mit dem Thema jetzt zur Weihnachtszeit um? Welche Kerzen kommen bei euch auf den Baum/Adventskranz?
Liebe Wurzele,
ich befürchte, dass du in dem Punkt nicht unrecht hast. Mir ist auch jetzt erst bewusst geworden, in wie vielen Produkten des Alltags Palmöl vorhanden ist und bin zutiefst erschrocken!
Übrigens kann man den Film auch online auf den Internet-Seiten des Schweizer Fernsehens anschauen, falls man ihn später einmal ansehen will.

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Texana
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Ungelesener Beitrag von Texana »

Habe es leider nicht gesehen. Werde sonst im Internet schauen, wenn ichs finde.
In Seifen verzichte ich auf Palmöl / fett. Ein keliner Beitrag, wo ich leisten kann!
Liebe Grüsse
Ursula

Wo es nichts zu fragen gibt, gibt es auch nichts zu lernen. Hubertus Halbfas

Ninella

Ungelesener Beitrag von Ninella »

Online kann man den Film hier sehen. Ich muss zu meiner Schande gestehen, dass ich die Doku dann doch nicht live gesehen habe, da ich gerade erst von der Arbeit kam und mir überhaupt nicht nach so "schwerer Kost" zumute war. Aber da ich ja weiß, wo er online steht.... Oder war die Doku nicht lohnenswert?

Vergissmeinnicht

Ungelesener Beitrag von Vergissmeinnicht »

Ninella hat geschrieben:Online kann man den Film hier sehen. Ich muss zu meiner Schande gestehen, dass ich die Doku dann doch nicht live gesehen habe, da ich gerade erst von der Arbeit kam und mir überhaupt nicht nach so "schwerer Kost" zumute war. Aber da ich ja weiß, wo er online steht.... Oder war die Doku nicht lohnenswert?
Ja, war lohnenswert Ninella und für mich deprimierend. Es ist ja immer wieder dasselbe. Die Ausbeutung von Mensch und Natur. Zum

[ externes Bild ]


Liebe Grüße
Regina

Ninella

Ungelesener Beitrag von Ninella »

Vielen lieben Dank für die Rückmeldung, Regina!
Dann werde ich ihn mir doch noch anschauen, nachdem ich erst gestern gelernt habe, wo das Palmöl überall drin ist!
Da hast du recht:

Schokonase

Ungelesener Beitrag von Schokonase »

Ich hab den Film online gesehen, mal wieder ein Punkt gegen Palmöl. Ich verwende nur Palmöl von Rapunzel, das scheint ok zu sein. Ich hoffe, es stört euch nicht, wenn ich noch ein paar interessante Links zu dem Thema poste, mir liegt das auch sehr am Herzen:
http://www.faszination-regenwald.de/inf ... almoel.htm
http://borneoorangutanhilfe.de/weisse-l ... lmoel.html

http://warenwirtschaften.de/index.php/c ... iew/75/47/

Anemone

Ungelesener Beitrag von Anemone »

Bis jetzt kann ich mich auch noch nicht vom Bio-Palmöl von Rapunzel richtig lösen.

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Rosamunde
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Ungelesener Beitrag von Rosamunde »

Bis jetzt habe ich kein Palmöl gebraucht, also werde ich es auch in Zukunft nicht einsetzen.
Ich frage mich, wie das bio-Palmöl angebaut wird und zu welchen Bedingungen. Da müsste man eigentlich auch mal nachhaken.

Ich werde in Zukunft auf die Inhaltsstoffe gucken. Bei "Mischfetten" stehen ja leider nicht die einzelnen Fette drauf. Ganz schön blöde. Ich hab heut mal drauf geachtet, aber Mischfette kauf ich sowieso nicht.
Die Zeit vergeht nicht schneller als früher, aber wir laufen eiliger an ihr vorbei. G. Orwell

Ninella

Ungelesener Beitrag von Ninella »

Rosamunde hat geschrieben:Ich frage mich, wie das bio-Palmöl angebaut wird und zu welchen Bedingungen. Da müsste man eigentlich auch mal nachhaken.
Ja, das würde mich auch einmal interessieren. Ich bin mir total unsicher, was das "bio" hier eigentlich bedeutet und ob man Produkte mit "bio-Palmöl" mit einigermaßen gutem Gewissen gebrauchen kann.
Rosamunde hat geschrieben:Ich werde in Zukunft auf die Inhaltsstoffe gucken. Bei "Mischfetten" stehen ja leider nicht die einzelnen Fette drauf. Ganz schön blöde. Ich hab heut mal drauf geachtet, aber Mischfette kauf ich sowieso nicht.
Mir ist gestern ganz schlecht geworden, als ich las, dass Palmöl in hohem Maße für die Produktion vegetarischer Lebensmittel benutzt wird! Und was macht man, wenn da nur steht "pflanzliches Öl/ Fett"? Grusel

Schokonase

Ungelesener Beitrag von Schokonase »

Kopiert aus der Rapunzel Kundeninformation:


Keine Brandrodung für RAPUNZEL Palmfett aus kontrolliert biologischem Anbau

Welche Unterschiede zwischen dem von RAPUNZEL NATURKOST verwendeten Palmfett aus kontrolliert biologischem Anbau und konventionellem Palmfett bestehen, möchten wir gerne aufgrund einiger Kundennachfragen erklären.

Die besondere Qualität von RAPUNZEL PALMO
Dieses Produkt besteht zu 100% aus Palmfett. Reines Palmfett ist wegen seines hohen Anteils an gesättigten Fettsäuren überall dort ideal einsetzbar, wo hohe Temperaturen erreicht werden. Deshalb sind sie auch beim Backen, Braten und Frittieren stabil. Das Palmfett für PALMO wird in seiner biochemischen Struktur nicht verändert (keine Härtung oder Umesterung). Außerdem ist Palmfett geschmacksneutral und dadurch vielseitig verwendbar.

Die besondere Qualität des kontrolliert biologischen Palm-Anbaus
In der verschiedenen Studien wurde festgestellt, dass die konventionelle Plantagenwirtschaft für Palmöl eine der Hauptursachen für die zunehmende Vernichtung des Tropenwaldes v.a. in Asien ist (u.a. die Studie „Brandrodung für Margarine“ des WWF vor einigen Jahren, in der u.a. die Situation in Indonesien dargestellt wurde). Denn die weltweite Nachfrage nach Palmöl stieg in den letzten Jahren rasant. Um mögliche Gewinne kurzfristig abzuschöpfen, werden im konventionellen Anbau große Flächen des Tropenwaldes brandgerodet und 6 bis 7 Jahre intensiv genutzt.

Im Gegensatz dazu ist im ökologischen Anbau die Nutzung langfristig und nachhaltig angelegt. Die Nutzungsdauer der Öl-Palmen beträgt bis zu 25 Jahre, was dem natürlichen Alter der Ölpalme entspricht. Zudem wird auf Bio-Plantagen, die in den Tropen so wichtige Bodenfruchtbarkeit durch Mulch- und Kompostwirtschaft erhalten und verbessert, so dass die gesamten Plantagen nachhaltig nutzbar bleiben. Untersaaten (Leguminosen) schützen zudem vor Erosion und dienen als Gründüngung.

Die besondere Qualität der Handelsbeziehungen von RAPUNZEL
RAPUNZEL NATURKOST strebt grundsätzlich eine langfristige Zusammenarbeit mit seinen Lieferanten an.

Seit 15 Jahren beziehen wir Palmfett von einer ökologisch wirtschaftenden Plantage, die sich in Kolumbien befindet. Sie ist seit den 1990er Jahren bio-zertifiziert.
Das Gebiet wird seit Jahrhunderten landwirtschaftlich, früher überwiegend zur Viehzucht, genutzt. Indigene Gruppen leben bzw. lebten dort nicht.

Durch persönliche Besuche vor Ort und Besuche eines unabhängigen Beraters kennen wir das Projekt. Bei der Auswahl wurde großen Wert darauf gelegt, dass die Flächen nicht in den letzten 10 Jahren abgeholzt wurden.



Grundbesitz
Etwa 80% des Bio Palmöls unseres Lieferanten stammen von Palmen auf dem Grundbesitz des Familienunternehmens. Rund 20% des Bio Palmöls stammen derzeit von den Mitgliedern der Kooperativen (Allianzas), in denen sich die örtlichen Kleinbauern zusammengeschlossen haben. Diese Bauern sind auch rechtmäßige Besitzer ihrer landwirtschaftlich genutzten Flächen.

Soziale Aspekte
Die über 2000 Mitarbeiter unseres Lieferanten sind vertraglich bei ihm angestellt, sind kranken- und rentenversichert und besitzen Urlaubsanspruch. Die Arbeitszeit beträgt 8 Stunden täglich. Der Monatslohn besteht aus einem Grundlohn und einer Prämie je geernteter Tonne Palmfrüchte. Die Löhne können saisonal schwanken, liegen jedoch durchschnittlich 25-30% über dem gesetzlichen Mindestlohn in Kolumbien (210USD). Saisonarbeiter sind dort nicht beschäftigt.

Der „Copazo“ ist ein von den Arbeitern gewähltes Komitee, das ähnlich wie ein Betriebsrat als Schnittstelle zwischen Arbeitern und Firmenleitung fungiert. Dieses Komitee trifft sich wöchentlich während der Arbeitszeiten.

Schutz der bestehenden natürlichen Gebiete
Die relativ wenigen, kleinen Urwaldgebiete in der Plantage werden als Buffer Zones (Puffer Zonen) oder Migrationskorridore für die heimischen Tiere natürlich belassen. Es gibt dort über 100ha unberührten Dry Forest als geschützten Lebensraum für die dort heimischen Tiere.

Der biologische Anbau umfasst neben dem Verzicht auf synthetische Düngemittel auch Kompostwirtschaft („Null-Abfall“), Senkung des Wasserverbrauchs und Erosionsvermeidung durch Untersaaten.

Umweltschutz
Unser Lieferant engagiert sich seit der Firmengründung sehr für den Umweltschutz und hat die entsprechenden Maßnahmen in seinem Umweltprogramm zusammengefasst. Darin sind u.a. enthalten: die Ausweitung der Buffer Zones und die Katalogisierung der dort lebenden Tierarten und Tierbestände. Geplant ist, die CO2 Neutralität des Unternehmens im Jahr 2012 zu erreichen. Unser Produzent ist dem Roundtable On Sustainable Palm Oil (RSPO, www.rspo.org) angeschlossen.

Preise
RAPUNZEL bezahlt Preise, welche das Weltmarktniveau deutlich überschreiten. Diese werden im Bioanbau für die notwendige Pflege der Plantage (Jungpflanzenaufzucht, Mulchen, Jäten, etc.), die viel mehr Arbeitskräfte bedarf, benötigt. Die höheren Preise und die langfristigen Handelsbeziehungen sichern letztendlich die Nachhaltigkeit der Projekte ab.


Das RAPUNZEL Team

Ninella

Ungelesener Beitrag von Ninella »

Vielen Dank für die Informationen, Schokonase!
Jetzt bleiben nur noch die vielen anderen Hersteller übrig, die auch so vorbildlich Auskunft geben sollten....

Sable

Ungelesener Beitrag von Sable »

Falls jemand den Film Avatar gesehen hat wird vielleicht auch gewisse Paralelen erkennen. Ist zwar nur ein Film aber er hat mich sehr bewegt. Es ist zu sehen das alles Leben in symbiose mit einander steht. Wenn man Teile davon zerstört wird das Gleichgewicht ins wanken gebracht. Wie gerne würde ich in einer solchen Welt leben! Wenn alle am Gleichgewicht arbeiten würden, könnten wir nochmal mit einem blauen Auge davon kommen. :veilchen:

Wurzele
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Ungelesener Beitrag von Wurzele »

Hier was zu lesen aus der aktuellen "Schrot & Korn"
http://www.schrotundkorn.de/2010/201001b02.php
Ich habe mich verirrt. Ich bin weg, um nach mir zu suchen. Sollte ich zurückkommen, bevor ich wieder da bin, sagt mir bitte, ich soll hier warten.

Nata

Ungelesener Beitrag von Nata »

Aus obigem Link der Komentar von Herrn Robert Gutierrez, weil er kaum zu topen ist!

Der Artikel hinterlässt beim unkundigen Leser unverzeihlicherweise den Eindruck, es gäbe "gutes", weil zertifiziertes Palmöl ("Bio" oder RSPO).

Leider ist dies nicht der Fall.

Da Palmölanbau sehr ergiebig ist, Palmöl somit das billigste Pflanzenöl ist und es zunehemend zu Agrodiesel verarbeitet wird, entsteht unabhängig von jeglichem Zertifizierungssystem ein stetig anwachsender Druck, dass Land von Kleinbauern oder verbliebene Naturlandschaften, in (wenn es sein muss auch zertifizierte) Monokulturen umgewandelt werden, da die Nachfrage nicht zu kontrollieren ist.

Wer die Situation in den Anbauländern kennt, weiß, dass die Flächen in der Regel mit Betrug, Gewalt und Korruption ausgedehnt werden. Da die Nachfrage auf dem Weltmarkt besonders nach Energie tendenziell unersättliche Ausmaße annehmen wird, ist dem stattfindenden explosionsartig wuchernden Palmölboom nur mit konsequentem Boykott zu begegnen. Zertifikate für Palmöl sind Greenwashing und Verbraucherverdummung. Sie haben einzig und allein den Zweck, die hellhöriger werdenden Abnehmer zu beschwichtigen, ändern aber nichts an den strukturellen Problemen der auf Monokulturen setzenden industriellen (Bio-)Landwirtschaft, den Verteibungen, der indirekten Landnutzungsänderungen (vertriebene Kleinbauern ziehen in die letzten Naturgebiete und roden dort den Wald) und dem unersättlichen Energiebedarf der reichen Länder. Wer die Koordinaten der "Bioplantagen" kennt, kann sich im Internet Satellitenbilder anschauen. Man sieht endlose Monokulturen - wie auf konventionellen Plantagen auch. RSPO-Firmen haben übrigens die Verteibung von Millionen Menschen und Millionen Hektar Regenwald auf dem Gewissen und scheren sich nicht um ihre eigenen minimalen Standards. Siehe hierzu auch:

http://www.biofuelwatch.org.uk/docs/17- ... ration.pdf

oder

http://www.greenpeace.org/raw/content/i ... fied-d.pdf

oder

http://www.regenwald.org


Alternative: regional und saisonal konsumieren und nicht auf Kosten des Weltklimas und der Menschen und der Natur in den Tropen leben! Wir brauchen kein Palmöl!

Anemone

Ungelesener Beitrag von Anemone »

Das ist seine Meinung (sein gutes Recht), die ich nicht unbedingt teile. Er nimmt auch nicht zur Kenntnis, dass es Unterschiede gibt und das Bemühen um Zertifizierungen und besseren Arbeitsbedingungen - s. auch die obige Firmeninformation (die ich nicht für erstunken und erlogen halte und die seiner Meinung widersprechen). Natürlich muss man Druck ausüben durch entsprechende Organisationen. Beim weißen Bio-Palm, das aus nachhaltigem Anbau aus Südamerika kommt und wo keine Abholzung erfolgen soll, habe ich jedoch kein schlechtes Gewissen mehr. Das mag dann auch jede/r für sich selbst entscheiden, wie er das handhabt.

Nata

Ungelesener Beitrag von Nata »

Liebe Anemone :hallihallo: ,
mir geht es nicht darum jemandem schlechtes Gewissen zu machen oder nicht.
Ich bemühe mich nur etwas zu lernen :knutsch:

Machst Du einen Unterschied zwischen den Palmöl-Anbau in Südamerika und den in Südost-Asien?

Ich würde ja auch viel lieber den Firmeninformationen Rapunzels Glauben schenken - sie lesen sich auch toll. Doch es bleiben ja Firmeninformationen, gleichbedeutend mit Werbung. Oder kann man es anders sehen? Vom Bauchgefühl her besitzt Rapunzel mehr Glaubwürdigkeit als Konzerne wie Unilever, Henkel und Nestlé. Aber wir denken ja mit dem Kopf - wer kontrolliert den biologischen Anbau? Wer zertifiziert die Nachhaltigkeit?

Rapunzel schreibt selbst: "Unser Produzent ist dem Roundtable On Sustainable Palm Oil (RSPO, http://www.rspo.org) angeschlossen."

Und RSPO hat auf ganzer Linie versagt!

"Zertifizierte" Regenwaldrodung: Betrug mit Industriesiegel RSPO für Palmöl

Offener Brief an RSPO und WWF - Palmöl-Monokulturen können nicht nachhaltig sein

Sechs Jahre debattierte RSPO über die Standards zur Zertifizierung. Was dabei rausgekommen ist, ist eine Farce. Regenwald kann auch weiter gerodet werden, nur sogenannte “besonders erhaltenswerte Wälder“ sind davon ausgenommen. Und wenn eine Holzfirma aus dem Primärwald Kleinholz macht und dann die Fläche an einen Plantagenbetreiber verkauft, kann auch das Siegel verliehen werden.

Anemone

Ungelesener Beitrag von Anemone »

Liebe Nata,
ich schenke auch Rapunzel wesentlich mehr Vertrauen als den Lebensmittel-Großkonzernen. Mir ist der Konflikt zwischen Werbeaussagen und der Wahrheit bekannt. Lebensmittel-Großkonzerne halte ich für profitgieriger, und Kleinunternehmen haben zuerst einmal einen Ruf zu verlieren. Denn dort wird nicht zuletzt auch wegen ihres Renommés gekauft. Es gibt für mich nur glaubwürdige und weniger glaubwürdige Organisationen. Die "Rettet den Regenwald e.V." ist mir persönlich nicht sonderlich bekannt (was nix heißen muss), so wie Greenpeace, wo es auch in letzter Zeit mal zu Unregelmäßigkeiten gekommen sein soll. Daher weiß ich nicht, wie seriös die ist. Ich müsste daher die Aussagen alle überprüfen (weil sie mir zu pauschal und einseitig erscheinen) und erst mal Vieles dazu lesen, um eine eigene halbwegs fundierte Beurteilung abzugeben. Ehrlich gesagt, dazu habe ich momentan nicht die Zeit und Geduld, aber ich komme darauf zurück.
Abgesehen davon müssen wir alle mit einer Menge an Ungewissheit und Kompromissen leben. Irgendwo habe ich gelesen, dass Seifen nur 1 % des Palmöls verbrauchen. Das ist relativ gesehen dann ziemlich egal, wenn es stimmt. Ich bin damit als Verbraucher nicht für eine einzigen gefällten Urwaldbaum verantwortlich. Denn die ganzen veganischen Fertigprodukte aus den Bio- und anderen Läden, in denen so viel Palmöl drin ist (z. B. auch Brotaufstrichmischungen!) verwende ich nicht. Die Kosmetik auch nicht. Vom Biodiesel fang ich gar nicht erst an. Und ja, ich mache einen Unterschied vom kolumbianischen zu indonesischem Palmöl, denn in Kolumbien wird kein Urwald dafür gerodet, wenn ich das richtig sehe, in Indonesien schon.
Ansonsten habe ich absolut nichts dagegen, Palmölfrüchte auch zu ernten und zu verwerten.

margitta

Ungelesener Beitrag von margitta »

Hallo,

Ich denke mir, wichtig ist immer, wenn jeder mit seinem Tun
zufrieden ist. Wenn ich es dabei dem anderen nicht recht mache,
das ist eben so.
Mein Mann und ich sind schon seit vielen Jahren Vegetarier und wir
finden das gut. Zwei unserer Söhne essen aber wieder Fleisch, wir können
es nicht ändern und wollen sie auch nicht angreifen.
Sie müssen damit zufrieden sein.
So vertraue ich auch unserem Bio-Laden, aber trotzdem passe ich auf.
Wir sind als Verbraucher schon wichtig, aber alles werden wir wohl nie
zu 100% "richtig" machen können.

So wünsche ich euch allen einen schönen Abend
herzlicsht margitta

Nata

Ungelesener Beitrag von Nata »

Anemone hat geschrieben:Und ja, ich mache einen Unterschied vom kolumbianischen zu indonesischem Palmöl, denn in Kolumbien wird kein Urwald dafür gerodet, wenn ich das richtig sehe, in Indonesien schon.
Ansonsten habe ich absolut nichts dagegen, Palmölfrüchte auch zu ernten und zu verwerten.
Ich mußte echt schlucken nach dieser Antwort. Und bin wirklich verblüft...

Der Palmölkrieg - Ölpalmplantagen vertreiben Kolumbiens Kleinbauern

daraus:
Lynchmorde, Massaker und Folter - dann kommen die Bulldozer
In der Provinz Chocó wird der Anbau der Ölpalme besonders radikal und rücksichtslos vorangetrieben. Seit zehn Jahren ist hier ein eigentlicher Plünderungskrieg im Gange. Paramilitärs, unterstützt von der Armee, vertreiben gewaltsam die Bevölkerung, zerstören ihre Dörfer und eignen sich ihr Land an, das sie an Palmölproduzenten weiterverkaufen. Dabei gehen sie mit unbeschreiblicher Grausamkeit vor: Lynchmorde, Massaker, Folter, Entführungen … Auf den Terror folgen die Bulldozer.

Wo früher Urwald stand, wird heute Palmöl produziert
Wo früher Urwald stand, breiten sich heute Ölpalmplantagen aus, die zunehmend von internationalen Unternehmen und Finanzgesellschaften aufgekauft werden. Das Palmöl wird nach Europa und in die USA ausgeführt, dort weiterverarbeitet zu Agrosprit, aber auch zu Produkten der Nahrungsmittelindustrie oder zur Herstellung von Seifen, Kosmetika und Farbstoffen.

Der Film kann zur Zeit bei youtube gesehen werden:

Der Palmölkrieg (1/6)

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Rosamunde
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Ungelesener Beitrag von Rosamunde »

Was soll man nun glauben? Ich habe den Bericht im November im Fernsehen gesehen und war schockiert. Dann hab ich den Artikel in der Schrot und Korn gelesen und war verunsichert, ob das nun wirklich so eine tolle Organisation ist, die den Bauern dort das Überleben sichert? Welchen Worten soll/kann man glauben?
Ich werde kein Palmöl und auch kein Palmkernöl verwenden, weil ich es bis heute nicht gebraucht habe und es somit auch nicht vermisse. Wir haben hier genügend Öle und Fette, die man benutzen kann. Ich guck jetzt immer auf die INhaltsstoffe der Lebensmittel, ob Palmöl drin ist oder nicht (wie z.B. auch in Erdnussmus)

Es ist schwer für den Verbraucher hier in der Konsumwelt, "das Richtige" zu tun. Meine Devise: Die Sachen, "die vor der Haustür "
wachsen sind ökologisch gesehen am Sinnvollsten. (Kiwi, Orange liegen z.Zt. in meiner Obstschale :pfeifen: )
Die Zeit vergeht nicht schneller als früher, aber wir laufen eiliger an ihr vorbei. G. Orwell

Anemone

Ungelesener Beitrag von Anemone »

Ach, die Zitrusfrüchte esse ich auch jedes Jahr wieder mit bestem Gewissen; wenn möglich bevorzuge ich oft Regionales oder Europäisches. Das geht aber nicht immer und wird immer ein Kompromiss bleiben, wenn ich nicht zum absoluten Puristen werden will. Will ich nicht. Nehme auch gern Babassu, Kokos u.v. a. mehr.

Danke, Nata, für den Hinweis. :schocking: Soeben habe ich Rapunzel angeschrieben (da ich auch keine Hinweise mehr auf ihrer Website fand) und bin gespannt auf deren Reaktion.

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Ungelesener Beitrag von Texana »

@ Anemone
Bitte informiere uns dann!

Auf vielen Lebensmittel steht oft nur Pflanzenfett. Aber welches Pflanzenfett ist drin? Wo Palm draufsteht, nehme ich schon nicht. Obwohl meine Töchter auch mal protestieren... :pfeifen: Wenn sie was nicht bekommen weil Palmfett drin ist! :wink:
Liebe Grüsse
Ursula

Wo es nichts zu fragen gibt, gibt es auch nichts zu lernen. Hubertus Halbfas

Anemone

Ungelesener Beitrag von Anemone »

Mach ich natürlich gerne, Texana! - Wenn nur noch Pflanzenfett draufsteht, kaufe ich das Produkt grundsätzlich nicht mehr ein - außer in den wenigsten Ausnahmefällen, in denen ich keine andre Wahl hab. Fällt mir beispielsweise auch in sogenanntem Blätterteig auf, was hat das da zu suchen?

Schokonase

Ungelesener Beitrag von Schokonase »

Ich kaufe das Rapunzel-Palmöl mit gutem Gewissen. Ich würd dem RSPO- Siegel allein nicht vertrauen, aber nennt mich naiv - Rapunzel vertrau ich. Ansonsten vermeide ich es, wo es geht - es gibt ja Listen im Netz, in welchen Schokoladensorten kein Palmöl drin ist z.B. Ich kauf Kerzen nur noch aus Bienenwachs, verwende kein Stearin etc. Ich hab zu dem Thema jede Doku gesehen, die ich in die Finger kriegen konnte, und vieles hat mich furchtbar schockiert. Aber ein vergleichbarer Ersatz zu Palmöl ist mir einfach noch nicht untergekommen. Die Mengen kann ich an Sheabutter, Kakaobutter etc. einfach nicht bezahlen. Tierisches Fett riech ich immer durch und find es tendenziell pfui, nachdem ich es ausprobiert habe. Und die Seifensiederei aufstecken? Neiiiiiiiiin.....

margitta

Ungelesener Beitrag von margitta »

Hallo,

aber auf der Webseite von rapunzel ist das ökolpgische
Palmfett noch zu lesen:
Der link ist nur so lang und ich muß mal lesen, wie er
verkleinert wird, da war doch eben was :gruebel: :gruebel: :gruebel:
Aber interessieren würde mich schon, was sie dazu schreiben.

Gruß
margitta

margitta

Ungelesener Beitrag von margitta »

siehst du

aha, so gehts

gruß margitta :oha: :oha: :oha:

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