Da meine Oleo-Augenbutter von Tuâl (Rezept ->
hier) aufgebraucht ist, verbinde ich nun die Notwendigkeit, sie nachzurühren, mit den Ergebnissen der letzten Woche und werde sie als Grundlage für eine Soft Hydro Butter nehmen, und zwar mit einem Wasseranteil von 30 %. Die reinen Buttervarianten (mit nativen bzw. »echten« Buttern) sind auch nach einer Woche noch stabil, aber immer noch sehr fest. Die hydrierte Mandelbutter ergab softere, gefälligere Konsistenzen. Aber wir wollen ja native Buttern verwenden – also müssen wir Öle dazu nehmen. Macht ja eh Sinn, rein pflegetechnisch.
In dem Originalrezept von Tuâl ist keine Wasserphase eingearbeitet, die Oleo-Augen-Butter besteht aus Cupuaçubutter, Traubenkern- und Nachtkerzenöl, abgerundet mit Unverseifbarem der Avocado, Panthenol und Lipodermin, damit sie besser einzieht. Die zusätzliche Wasserphase soll die Haut direkt stärker hydrieren und eine Konsistenz schaffen, die die Rezeptur im Hautgefühl etwas »leichter« wirken lässt.
Wasserphase bedeutet auch: Konservierung. Ich entscheide mich für eine alkoholische Tinktur, 70%ig, die ich mit 5 % auf die Wasserphase dosiere. Da diese insgesamt nur 30 % der Gesamtmenge ausmacht, erreiche ich mit einer sehr geringen Gesamtdosierung eine für 6 Wochen ausreichende mikrobielle Stabilität (zumal die Wasser-in-Öl-Emulsion an sich stabiler ist als eine Öl-in-Wasser-Emulsion).
Hier ist das abgewandelte Rezept (70:30 Fett-/Wasserphase) für eine Gesamtmenge von 15 gr:
4,0 gr Cupuaçubutter, nativ
4,0 gr Traubenkernöl, nativ
0,6 gr Nachtkerzenöl, nativ
0,6 gr UdA
0,2 gr Panthenol
1,0 gr Lipodermin
0,3 gr Lysolecithin (entspricht 2 % auf gesamt)
4,3 gr Rosenhydrolat
0,3 gr Rosentinktur (70 Vol.%)
Herstellung
Die Fettphase sanft im Wasserbad schmelzen (wichtig, erst UdA gut aufschmelzen, damit keine Partikel bleiben), vom Herd nehmen, LL hinzufügen und gut verrühren. (Ich habe mit der Fantaschale gearbeitet.)
Hydrolat ebenfalls leicht erwärmen, schnell die Tinktur hinzufügen und die Wasserphase schlückchenweise in die Fettphase einrühren (Knethaken, sanfteste Stufe). Nach wenigen Minuten im kalten Wasserbad weiterrühren, dann in den Kühlschrank stellen, nach 10 Minuten wieder ein wenig rühren, wieder in den Kühlschrank stellen und so fort, bis die Masse cremig und fest geworden ist.
Aussehen, Auftragsverhalten, Hautgefühl
Die Soft Hydro Butter entspricht nun in ihrer Konsistenz den Proben mit der Mandelbutter, sie ist noch etwas leichter, cremig fest, softig, schmilzt sofort bei Hautkontakt – beim ersten Ansehen wie eine Creme, beim Auftragen eine schmelzende Butter. Sie fühlt sich sehr, sehr angenehm an. Sie fettet deutlich zurück, zieht aber gut ein. Lipo und Hydrolat sorgen für einen guten Schwupps-Weg-Faktor.

Dann bleibt ein zarter Film, der aber nicht fettig wirkt. Schön.
Mal sehen, was sich über Nacht tut. In jedem Fall sind die
Soft Buttern eine wunderbare, softige, leichte Variante der Whipped Buttern, scheint mir.