Nun habe ich mein ehernes Prinzip, Rezepturen nur mit Knethaken unter Normalbedingungen zu entwickeln, beiseite gelegt und eben ein Basisrezept mit Montanov™L in einer niedrigen Einsatzkonzentration getestet – und zwar mit dem Flügelrührer, hochtourig in meiner umkonstruierten Ständer-Bohrmaschine. Laut Datenblatt reichen 1-3 % Montanov™ L, empfohlen wird die Kombination mit einem Gelbildner, und er ist prädestiniert für Lotionen und sprühbare Rezepturen; man kann aber auch leichte Cremes konzipieren. Ich liebe ihn in Reinigungspräparaten (es gibt meines Erachtens keinen besseren für Reinigungsmilch) und in leichten Cremefluids für den Körper. Im Gesicht bin ich ja bekanntermaßen lecithinisiert.

Probe 1 (16:84 % Fett-/Wasserphase):
Fettphase:
5,5 gr (Aprikosenkern-)Öl
1,0 gr Sheabutter
1,0 gr Montanov™ L (2 % auf gesamt, das sind 13 % an der Fettphase)
0,5 gr LipoActive Avocado-N (Mischung aus Avocadoöl, Phytosterolen und Cetearylalkohol)
Wasserphase:
36,3 gr Wasser
5,7 gr Alkohol (70 %) zum Konservieren ( = 12 % auf Wasserphase)
0,1 gr Xanthan (0,2 %)
Herstellung:
a) Öl und das Phytosterolgemisch mit Montanov™ L bei 75 °C aufschmelzen, vom Herd ziehen,
b) Sheabutter aufschmelzen,
c) heißes Wasser mit Xanthan verrühren (ich habe es bei laufendem Rührer eingerieselt, es löste sich fast vollständig),
d) in 3 Schlucken zur Fettphase geben,
ca. 4 Minuten bei hohen Touren rühren, ein paar Minuten stehen lassen, wieder rühren,
e) Alkohol hinzugeben, bei niedrigen Touren kalt rühren.
Ergebnis:
es entsteht eine weiße, lotionige Milch, die sich kühl und erfrischend auf den Armen verteilt, kaum weißelt (ein Novum, bei normaler Herstellung ist das Weißeln ausgeprägt) und schnell einzieht. Vom Gelbildner spürt man nichts. Es bleibt eine zarte Hülle, die nicht fettet. Wenn das stabil bleibt, ist das – entsprechend konzipiert – eine schöne Basis für fettende, feuchtigkeitsarme Haut.