»Soft Hydro Butter« mit LL

In diesem Unterforum erörtern wir Themen rund um die Entwicklung, Herstellung und Optimierung von Hautpflegeprodukten (inklusive Fehlersuche).

Moderator: Helga

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Heike
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Ungelesener Beitrag von Heike »

Lena hat geschrieben:Ich habe gerade auch meine 2 Probe mit 30% Wasser fertig geprügelt,hihi...
Geprügelt ist gut … :mrgreen: Ich auch!

So sah also meine Probe 4 (Shea plus 30 % Wasser plus 2 % LL) in der Fantaschale aus …

Bild

… und so auf dem Löffelchen, schön zusammen gelöffelt, so schlimm ist die gar nicht …

Bild

… und dann habe ich eine Probe 5 (Shea plus 30 % mit Guarkernmehl angedicktes Gel plus 2 % LL) gerührt, hier der direkte Vergleich. Probe 5 erscheint mir einen Hauch geschmeidiger, aber nicht aufregend viel:

Bild

Interessanterweise reichten bei Probe 5 keine 1 % LL (was ich zunächst versucht hatte, da ja eine gegelte Wasserphase auch stabilisiert), die Probe wässerte beim Auftrag unangenehm auf der Haut. Mit 2 % – so wie Du auch schreibst, Lena – sind diese Proben jedoch stabil, zumindest jetzt, morgen kommt ein kontrollierender Blick. ;-)

Gut, halten wir fest: für Soft Hydro Buttern (oder Soft Buttern, in Abgrenzung zu Whipped Buttern ohne Wasserphase) scheinen wir pro 15–20 % Wasserphase ca. 1 % LL zu benötigen. Würde bei meinen 70 % Wasserphase meine 5 % LL ergeben, die ich gerne nehme. Ob bei 40 % Fettphase 3 % LL ausreichen? :lupe:
So langsam tasten wir uns an Einsatzkonzentrationen heran. :-)

Edit: Und jetzt schnappe ich meinen Hund und gehe laufen … ab in den Nieselregen, das macht frische Gedanken. Da fallen mir garantiert wieder neue Testreihen ein. ;-)
Liebe Grüße
Heike

Anonymous

Ungelesener Beitrag von Anonymous »

Huhu,

toll, Eure Experimente! 8)

Eine Frage/Anmerkung dazu. Die Proben, das müssten alles W/O-Emulsionen oder zumindest Mischemulsionen mit Tendenz zu W/O sein, oder? (Heike, hast Du mal Deine Farbstoffe draufgeworfen?). Auffällig die niedrige Emulgator-Konzentration! Aber wenn man davon ausgeht, dass Wasser der Stoff ist, der in der äußeren Ölphase emulgiert wird, liegen die Einsatzkonzentrationen im erwarteten Bereich, in Euren Experimenten nämlich bei 5 bis 6,7% der Wasserphase; je mehr Wasserphase, desto mehr LL. Vor diesem Hintergrund finde ich es auch nicht erstaunlich, dass Guarkernmehl nicht wirklich was bringt, da es die innere Wasserphase stabilisiert - hilft bei O/W-Emulsionen. Möglicherweise bringt in diesem Fall eher Bienenwachs was zur Stabilisierung der äußeren Phase?

Jaja, ich hab gut theoretisch schwätzen :lol: . Praktisch kann ich mit LL (noch) nichts tun - aber bald!

Grüßle,
wilma

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Heike
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Ungelesener Beitrag von Heike »

wilma hat geschrieben:Eine Frage/Anmerkung dazu. Die Proben, das müssten alles W/O-Emulsionen oder zumindest Mischemulsionen mit Tendenz zu W/O sein, oder?
Diesmal nicht, kann ich aber gleich machen (gibt nur kein Foto, dafür ist es zu dunkel). :-) Die Verarbeitungsweise war hier tatsächlich indifferent, da das LL in die bereits angerührte, etwa handwarme Emulsion gegeben und dann alles emulgiert wurde. Ich vermute jedoch auch, dass es sich um eine W/O bzw. eine Mischemulsion mit starker Tendenz dazu handelt. Das Hautgefühl ist deutlich fettdominiert.
Auffällig die niedrige Emulgator-Konzentration! Aber wenn man davon ausgeht, dass Wasser der Stoff ist, der in der äußeren Ölphase emulgiert wird, liegen die Einsatzkonzentrationen im erwarteten Bereich, in Euren Experimenten nämlich bei 5 bis 6,7% der Wasserphase; je mehr Wasserphase, desto mehr LL.
Also auch hier die Dosierung an der inneren Phase (hier eben das Wasser), Wilma, wenn ich Dich richtig verstehe? Oder muss ich bei Lecithinen allgemein das Wasser im Blick haben, das gebunden wird, unabhängig vom Emulsionstyp? Dieser Punkt ist mir tatsächlich vom Prinzip her unklar (bei Lecithinen, Phytosterolen usw. als amphotere Emulgatoren allgemein).

Stimmt, Probe 2 und 3 haben 5 bzw. 6,7 % Emulgator auf die innere Phase. Nach der angenommenen 20 %-Regel müssten bei Probe 2 4% LL ausreichen (das wären 0,12 gr LL), bei Probe 3 ca. 6 % (0,27 gr LL). Kommt aber in etwa hin …
Vom Guarkenmehl hatte ich mir vor allem mehr Geschmeidigkeit erhofft, aber Du hast Recht, das Prinzip ist umgekehrt und meine Gedanken schlicht unlogisch gewesen. :ja: Die Geschmeidigkeit kommt sicher einfach durch einen gewissen Ölanteil, weil der den Schmelzpunkt der Fettphase senkt. Soft Buttern müssen ja keine reinen Buttern sein (sind die Whipped Buttern ja auch nicht).

Bald ist Dein LL bei Dir, Wilma, und ich freue mich sehr auf Deinen Eindruck und Deine Erfahrungen! :)
Liebe Grüße
Heike

Anonymous

Ungelesener Beitrag von Anonymous »

Also auch hier die Dosierung an der inneren Phase (hier eben das Wasser), Wilma, wenn ich Dich richtig verstehe? Oder muss ich bei Lecithinen allgemein das Wasser im Blick haben, das gebunden wird, unabhängig vom Emulsionstyp?
LOL, liebe Heike, ich kann Dir doch nicht sagen, was Du "musst" !

Meine Überlegung war schon, sich nach der inneren Phase zu richten.

Ich kam darauf, weil ich heute ein altes Rezept, eine Bodybutter, mit Abwandlungen nachgerührt habe (das Originalrezept ist nicht von mir). 36 g festes Fett, 15 g Öl, 1 g Bienenwachs, 25 g Wasser, 5 g GSSE. Das kann ja auch nur so funktionieren - als W/O-Emulsion, GSSE emulgiert das Wasser als innere Phase, zusätzliche Stabilisierung durch Wachs. Nur hier ist der Emu:Wasser-Anteil viel höher als in Deinem Beispiel, aber er liegt im erwarteten Rahmen, wie wir GSSE benutzen: 15-20% der zu emulgierenden Phase.

Grüßle,
wilma

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Ungelesener Beitrag von Heike »

wilma hat geschrieben:LOL, liebe Heike, ich kann Dir doch nicht sagen, was Du "musst" !
Ich kann aber von Dir lernen. :-)
Meine Überlegung war schon, sich nach der inneren Phase zu richten.
Also verhalten sich auch die ambiphilen Emus entsprechend wie die nichtionischen und bilden Grenzflächen zwischen dispergierter innerer und äußerer Phase. Ich war mir in diesem Punkt tatsächlich unsicher.
Liebe Grüße
Heike

Anonymous

Ungelesener Beitrag von Anonymous »

Amphiphil sind alle Emulgatoren, sonst wären es keine Emulgatoren (in diesem Sinne = Tenside = Detergentien).

Damit sie funktionieren, brauchen sie einen polaren/hydrophilen und einen unpolaren/lipophilen Anteil im Molekül. Dabei kann der hydrophile Teil ungeladen, kationisch, anionisch oder zwitterionisch sein. Ist wurscht, das Prinzip bleibt immer gleich.

Je nach Probe kann ein Emulgator ein O/W- oder ein W/O-Emulgator sein. Ich hab mir die HLB-Werte unserer für Kosmetik genutzten Emus nochmal angeschaut. Sieh mal, Lysolecithin liegt in der Mitte zwischen W/O-Emus und O/W-Emus.

Menno, das Zeug gefällt mir immer mehr. Hach, wen ich erst LysoL hab - welchen anderen Emulgator brauche ich dann noch? Ich glaube, keinen, vorausgesetzt, das Hautgefühl ist ok! Ansonsten scheint LL für verschiedenen Emulsionstypen und einen ganz weiten W:O- bzw. O:W-Bereich geeignet zu sein. Die Konsistenzgebereigenschaften sind mir persönlich relativ wurscht, das kriegt man auch anders hin, falls es überhaupt von Bedeutung ist.

Und nu geh' ich in die Heia!

Grüßle,
wilma

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Ungelesener Beitrag von Heike »

Wilma, ich verwechsle in Beiträgen ständig (ständig! :motz: ) »ambiphil« und »amphoter«. Ich meine letzteres, das Tragen beider Ladungen im Kopfteil. Mir scheint das LL in Lenas Conditioner Spray im leicht sauren pH-Wert-Bereich tatsächlich ein wenig kationisch zu agieren …

Für mich ist LL auch ein Universal-Lecithin, man kann sehr gut steuern, was man haben möchte. Meine Probe 5 gestern sollte in der Konsistenz auch Cremeophilisten zufrieden stellen. :-)
Liebe Grüße
Heike

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Ungelesener Beitrag von Heike »

Lena, was machen Deine Soft Buttern heute Morgen?
Schon mit Macadamianussbutter getestet? :lupe: :-D
Liebe Grüße
Heike

Lena

Ungelesener Beitrag von Lena »

:D Macadamiabutter wartet noch ;D (heute vielleicht....bin ein wenig Erkältet :krank:)

Die gestrigen Proben mit Sheabutter sind genauso wie gestern,d.H. richtig fest,sondert kein Wasser ab oder ähnliches und stabil.Die Probe mit 30% Wasser und 2% LL erinnert mich beim auftragen an die Niveacreme,nur das es viel fester ist.

Wie sieht es bei dir aus? :lupe:

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Ungelesener Beitrag von Heike »

Lena hat geschrieben:Wie sieht es bei dir aus? :lupe:
Stabil, kein Wässern. Ich habe leider keine nativen Buttern mehr, die ich für Tests verwenden kann, ich muss nachbestellen. Wir müssen mit Ölzugabe eine angenehme, softe Konsistenz hinbekommem – ist pflegetechnisch ja auch viel feiner. :-)

Gute Besserung, Lena! :knuff:
Liebe Grüße
Heike

Lena

Ungelesener Beitrag von Lena »

Danke Heike,so geht es mir schon viel besser :) .

Ja,mit Ölzugabe wird es bestimmt viel schöner und geschmeidiger / softer...ich habe gestern schon daran gedacht,wo meine Sheaproben so fest wurden....aaaaber ich wollte erstmal reine Buttermischung sehen ;D . Wird als nächstes getestet.

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Ungelesener Beitrag von Heike »

Da meine Oleo-Augenbutter von Tuâl (Rezept -> hier) aufgebraucht ist, verbinde ich nun die Notwendigkeit, sie nachzurühren, mit den Ergebnissen der letzten Woche und werde sie als Grundlage für eine Soft Hydro Butter nehmen, und zwar mit einem Wasseranteil von 30 %. Die reinen Buttervarianten (mit nativen bzw. »echten« Buttern) sind auch nach einer Woche noch stabil, aber immer noch sehr fest. Die hydrierte Mandelbutter ergab softere, gefälligere Konsistenzen. Aber wir wollen ja native Buttern verwenden – also müssen wir Öle dazu nehmen. Macht ja eh Sinn, rein pflegetechnisch.

In dem Originalrezept von Tuâl ist keine Wasserphase eingearbeitet, die Oleo-Augen-Butter besteht aus Cupuaçubutter, Traubenkern- und Nachtkerzenöl, abgerundet mit Unverseifbarem der Avocado, Panthenol und Lipodermin, damit sie besser einzieht. Die zusätzliche Wasserphase soll die Haut direkt stärker hydrieren und eine Konsistenz schaffen, die die Rezeptur im Hautgefühl etwas »leichter« wirken lässt.

Wasserphase bedeutet auch: Konservierung. Ich entscheide mich für eine alkoholische Tinktur, 70%ig, die ich mit 5 % auf die Wasserphase dosiere. Da diese insgesamt nur 30 % der Gesamtmenge ausmacht, erreiche ich mit einer sehr geringen Gesamtdosierung eine für 6 Wochen ausreichende mikrobielle Stabilität (zumal die Wasser-in-Öl-Emulsion an sich stabiler ist als eine Öl-in-Wasser-Emulsion).

Hier ist das abgewandelte Rezept (70:30 Fett-/Wasserphase) für eine Gesamtmenge von 15 gr:

4,0 gr Cupuaçubutter, nativ
4,0 gr Traubenkernöl, nativ
0,6 gr Nachtkerzenöl, nativ
0,6 gr UdA
0,2 gr Panthenol
1,0 gr Lipodermin
0,3 gr Lysolecithin (entspricht 2 % auf gesamt)

4,3 gr Rosenhydrolat
0,3 gr Rosentinktur (70 Vol.%)

Herstellung
Die Fettphase sanft im Wasserbad schmelzen (wichtig, erst UdA gut aufschmelzen, damit keine Partikel bleiben), vom Herd nehmen, LL hinzufügen und gut verrühren. (Ich habe mit der Fantaschale gearbeitet.)
Hydrolat ebenfalls leicht erwärmen, schnell die Tinktur hinzufügen und die Wasserphase schlückchenweise in die Fettphase einrühren (Knethaken, sanfteste Stufe). Nach wenigen Minuten im kalten Wasserbad weiterrühren, dann in den Kühlschrank stellen, nach 10 Minuten wieder ein wenig rühren, wieder in den Kühlschrank stellen und so fort, bis die Masse cremig und fest geworden ist.

Aussehen, Auftragsverhalten, Hautgefühl
Die Soft Hydro Butter entspricht nun in ihrer Konsistenz den Proben mit der Mandelbutter, sie ist noch etwas leichter, cremig fest, softig, schmilzt sofort bei Hautkontakt – beim ersten Ansehen wie eine Creme, beim Auftragen eine schmelzende Butter. Sie fühlt sich sehr, sehr angenehm an. Sie fettet deutlich zurück, zieht aber gut ein. Lipo und Hydrolat sorgen für einen guten Schwupps-Weg-Faktor. :-D Dann bleibt ein zarter Film, der aber nicht fettig wirkt. Schön.
Mal sehen, was sich über Nacht tut. In jedem Fall sind die Soft Buttern eine wunderbare, softige, leichte Variante der Whipped Buttern, scheint mir.
Liebe Grüße
Heike

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Ungelesener Beitrag von Heike »

Das Foto der Soft Hydro Oleo-Butter wird hier, wie versprochen, geliefert (leider sind die Lichtverhältnisse bescheiden und ich habe kein Equipment hier, aber dank Bildbearbeitung konnte ich noch etwas Kontrast herausholen):

Bild

Ich denke jedoch, die softig-buttrige Konsistenz ist nachvollziehbar. Die Butter glänzt leicht, ist festcremig und … traumhaft.
Ich habe sie gestern dünn als Nachtpflege aufgetragen, da ich durch den Wetterumschwung wie jedes Jahr vereinzelt leichte Schüppchen habe, über einem Feuchtigkeitsserum, das ich gut habe einziehen lassen. Die Haut war heute Morgen gut erholt und glatt. Sonst bekomme ich von reinen Buttermischungen schnell Pergamenthaut; die Wasserzugabe mildert das, scheint mir, spürbar.

Arbeitshypothese (noch in verschiedenen Varianten zu bestätigen):
Bei hohen Fettphasen oder Zusatz von Konsistenzgebern »packt« 1 % LL auf gesamt ca. 15 % Wasserphase.
Das heißt konkret (die erste Zahl meint hier die Fettphase) :
bei 50:50 ist ca. 3,5 % LL ausreichend,
bei 60:40 ist ca. 4 % LL ausreichend.

Bei meiner Probe 6 (60:40) (Thread -> hier) habe ich gestern 3 % (statt 4 %) probiert; sie war heute morgen angedickt, aber etwas gestockt. Gutes Umrühren hat ihr eine homogene Konsistenz gegeben – mal sehen, wie sie morgen ist (die erste Probe 6 hat 48 Stunden gebraucht). 4 % hätten hier vermutlich etwas mehr Stabilität bewirkt?
Liebe Grüße
Heike

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Ungelesener Beitrag von Heike »

Heike hat geschrieben: Arbeitshypothese (noch in verschiedenen Varianten zu bestätigen):
Bei hohen Fettphasen oder Zusatz von Konsistenzgebern »packt« 1 % LL auf gesamt ca. 15 % Wasserphase.
Das heißt konkret (die erste Zahl meint hier die Fettphase) :
bei 50:50 ist ca. 3,5 % LL ausreichend,
bei 60:40 ist ca. 4 % LL ausreichend.
Die Butter ist auch heute noch traumhaft, aber was ich mir da zusammenrechne, ist das Grauen. :/ Es liegt daran, dass in meinen Emulsionen die höhere Zahl normalerweise die Wasserphase ist.

Quatsch, alles Quatsch: 1 % LL schaffte mit der Mandelbutter bis 20 % Wasserphase, für die 30 % brauchte ich schon 2 % LL. Bei 40 % Wasserpahse haben 3 % nicht ausgereicht (allerdings mit nativen Buttern). Sollte man pro 1 % auf gesamt ca. 10 % Wasserphase rechnen? Würde … 4 % bedeuten. Bei 70 % Wasser 7 % LL? Wir sind ja eigentlich da mit den 5 % gut gefahren.

Muss ich noch mal drüber nachdenken und testen. Vermutlich ist es doch besser, auf die innere Phase zu berechnen.
Liebe Grüße
Heike

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Ungelesener Beitrag von Heike »

Eine Soft Hydro Butter ist in Planung, 60 % Fettphase (aus ca. 50:50 Butter/Öl) und 40 % Wasserphase, diesmal mit Hydratisierern erster Güte kombiniert, Urea und Glycerin.

Hier ist das exakte Rezept, 60:40 Fett- zu Wasserphase:

Fettphase (9 gr)
3,7 gr Sheabutter (die Neue von Margit *knutsch*)
2,0 gr Nachtkerzenöl
1,0 gr Jojannisbeersamenöl
0,6 gr Arganöl
0,3 gr UdA (2 % auf gesamt)
0,75 gr Lipodermin (der Phospatidylcholin-Flutsch-Faktor, 5 % auf gesamt)
0,6 gr LL (4 % auf gesamt, in der FP gelöst)

Wasserphase (6 gr)
4,8 gr Wasser
0,45 gr Urea
0,45 gr Glycerin
0,3 gr Rosentinktur (70%Vol)

Herstellung wie gehabt (siehe die anderen Proben bitte). Emulgiert gut, ist gerade im Kühlschrank und harrt der Andickung. Mal gucken, ob das LL ausreicht (wenn nicht, kann ich es ja kalt nachdosieren). :-)
Liebe Grüße
Heike

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Ungelesener Beitrag von Heike »

Die kleine 40er-Butter dickt an …sieht nun etwas inhomogen aus. Das kann aber auch am Abkühlungsprozess liegen, zu schnell auskristallisierte Shea und Unverseifbares. Oder es fehlt etwas LL. Ich werde noch einmal etwas erwärmen und erneut abkühlen, aber sanfter.

Multitasking ist nichts für mich … kochen und rühren. :-D (Und heute gibt es kein Foddo)
Liebe Grüße
Heike

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Ungelesener Beitrag von Heike »

Sie hat sich wunderbar verbunden und sieht im Moment glatt, homogen und gut aus. Nun muss sie reifen bis morgen früh.

Ich spüre, wie ich mich an eine wunderbare rückfettende Pflege herantaste. Die Whipped Sheas und andere geschlagene, pure Bütterkes waren für mich ja nie geeignet, weil ich reines Fett als austrocknend erlebe. Nur der Konsistenz wegen (!) wollte ich nun auch nicht den Mixer quälen, aber diese Soft Buttern bringen mehr mit als angenehme Konsistenz. Vor allem diese Rezeptur, in Verbindung mit hydratisierenden Wirkstoffen, empfinde ich als ausgesprochen wohltuend.

Dennoch … abwarten. 12 Stunden sollte sie ruhen und ihre Strukturen ausbilden.
Liebe Grüße
Heike

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Ungelesener Beitrag von Heike »

Sie hat sich nicht getrennt, sieht aber nicht so glatt aus wie ich es mir wünschen würde, auch nach dem erneuten Umrühren mit einem Glasstab nicht. Ein kleiner Tropfen LL aus der Spritzflasche und Umrühren – und ich habe eine geschmeidige Creme.
Liebe Grüße
Heike

Tueftlerin
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Ungelesener Beitrag von Tueftlerin »

Liebe Heike,

ich habe als absolute Anfängerin Deine Augencreme, die Du 2007 als Test und abgewandelte Version von Tuals Augenbutter entwickelt hast (s.Zitat), nachgerührt - und es hat wunderbar geklappt! Danke...
So was anhaltend Pflegendes habe ich ja in meinem ganzen Leben noch nicht gehabt, Luxus pur.
Statt UdA habe ich Phytosteryl Macadamiate genommen, als Wasserphase Hamamelisextrakt und statt Nachtkerzenöl Cranberryöl.
Ich fühle mich sehr zu (Lyso)lecithin hingezogen, damals war das für Euch ja noch ganz neu...

Ich hoffe, das ist okay, auf so alten Seiten zu antworten...

Liebe Grüße von
Tueftlerin
Heike hat geschrieben:
Samstag, 27. Oktober 2007, 17:55

Hier ist das abgewandelte Rezept (70:30 Fett-/Wasserphase) für eine Gesamtmenge von 15 gr:

4,0 gr Cupuaçubutter, nativ
4,0 gr Traubenkernöl, nativ
0,6 gr Nachtkerzenöl, nativ
0,6 gr UdA
0,2 gr Panthenol
1,0 gr Lipodermin
0,3 gr Lysolecithin (entspricht 2 % auf gesamt)

4,3 gr Rosenhydrolat
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Zuletzt geändert von Pialina am Mittwoch, 1. Dezember 2021, 19:22, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Zitat repariert

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