Jojobaöl

Fettsäurespektren, Jodzahlen und Fettbegleitstoffe – hier werden Öle, Buttern und Wachse en detail gewürdigt.

Moderator: Heike

Manuka-Bee

Ungelesener Beitrag von Manuka-Bee »

@laggiu: ja, das hat Jojoba an sich, die Wachsschicht besteht bei mir immer, wie du meintest, schon nach 3 Tagen, und ich habe trockene Haut - gruendliche Reinigung ist demnach unumgänglich, spätestens nach 4-5 Tagen muss ich einfach "radikal" abtragen, am besten mit Coco Glucoside

@Heike: ich habe noch ein Mal die Diagramme von den Fettsäurenspektren der Jojoba- und Meadowfoamöle angeschaut, ist Eicosensäure nicht das selbe wie Gadoleinsäure? Also Trivialname dafür?

Jetzt frage ich mich wieso eigentlich Jojoba(wax) die Schicht entstehen lässt und Wiesenschaum (ähnlich dem Walrat) nicht, liegt es evtl. an dem Rest der Fettsäuren?

Manuka-Bee

Ungelesener Beitrag von Manuka-Bee »

ich fahre momentan ganz gut mit dem nachtraeglichen dosieren von wieseschaum+bisabolol 0.8%, 3tropfen plus meine normaler pflege HDGel 18FP mit jojoba+squalan+traube - die haut restauriert sich, sprich die mimikfalten (nase>backen) sind verschwunden, die haut ist ganzen tag gut versorgt und schoen matt, so wie mit walrat(ersatz) gemachte beobachtung, dass die haut wie "gepudert" aussieht, wachsig-matt und dennoch feucht

wiesenschaum scheint mir gut zu tun in kombi mit jojoba, den geruch kann ich endlich kontrollieren dank bisabolol
ausgesprochen feines gefuehl...jaja, aufgeben will ich es doch nicht... :D
mal sehen, wenn es mir gelingt jojoba(waxtum) - designerwort, haha - in den griff durch geringe dosierung zu bekommen oder evtl. darauf ganz zu verzichten waere ich uebergluecklich

wie ihr seht bin ich hin und her gerissen, wiesenschaum oder/und jojoba - tja...progress wird zeigen ... goldloeckchensyndrom scheint sich allerdings in fortgeschrittenem stadium zu befinden...` :ugly: :nail:

Mirjen

Ungelesener Beitrag von Mirjen »

Ich hätte ein ganz anderes Anliegen betreffs des Jojoböls - nämlich seinen Geruch.
(Falls ich nicht im richtigen Forum bin, schiebt Ihr mich in's Einsteiger willkommen? Danke!)
Ich habe ein Fläschchen Jojobaöl, das ein paar Wochen alt ist. Ich habe es schon desöfteren in Mischungen verwendet, da wirkte alles ganz normal. Nun hatte ich es testweise einmal nur tröpfchenweise im feuchten Gesicht verwendet und dabei fiel mir auf, dass es, NICHT beim Riechen an der Flasche (da rieche ich kaum etwas), ABER beim einmassieren in Nasennähe sehr stark nach geräuchertem Schinken riecht! :ugly:
Ranzig riecht anders. Es riecht einfach ... naja, schinkig.
Ich habe mich dann nicht mehr getraut es zu verwenden und wollte mir erst einmal ein neues Fläschchen zum Vergleich besorgen. Das habe ich nun und da ist der Geruch ein anderer - beim in's Gesicht massieren - ein ganz ganz dezenter, undefinierbarer, Geruch, die Verwandtschaft zum Schinkenöl ist für mich zwar unterbewusst erkennbar (aber nur, wenn man den Schinken schonmal gerochen hat, denke ich) - aber gar kein Vergleich!
Wie sollte denn Jojobaöl riechen? Im Portrait steht "dezent, aber typisch". Vielleicht gibt es ja verschieden riechende/duftende Jojobaarten? Ich frage mich, ob ich die Flasche (leider eine recht große) in Duschöl & Co. versenken muss oder für Cremes verwenden kann ...

Manuka-Bee

Ungelesener Beitrag von Manuka-Bee »

Ich hatte vielen Jojobasorten - alle riechen gleich und doch unterschiedlich, die Grundnote ist immer die selbe, heisst alle nativen Jojobas riechen nach "gewürztem Schinken"(*) :ja:
Dieser Effekt tritt nur dann ein, wenn die Haut warm genug ist bzw. wenn durch entstehende Reibung das Öl die Duftpartikeln freilässt. Der selbe Effekt ist auch bei MCT, Squalan etc. anzutreffen. Der Duft bei Jojoba allerdings verfliegt sehr schnell, was bei MCT beispielsweise andersrum passiert. Je länger es auf der Haut verbleibt, desto intensiver riecht es. Es liegt an der Zusammensetzung des Lipids, da MCT isolierte Triglyceride sind. (bekanntes Beispiel DMS Basiscreme bzw. Physiogel Lotion oder Creme)


Nachtrag: (*) Kochschinken mit Belém-Pfeffer trifft so in etwas zu...

Mirjen

Ungelesener Beitrag von Mirjen »

Lieber Manuka-Bee!

Ahaa!
Vielen Dank, jetzt bin ich wieder sorgenfrei 8) und bewundere Deine Fachkenntis, auch in olfaktorischen Fragen!
Werde die beiden Fläschchen nochmal genauerer Prüfung unterziehen, diesmal bei gleicher Temperatur - ich hatte den ersten Test nämlich bei sehr viel höheren Temperaturen vorgenommen, vielleicht ergab sich daher dieser krasse Unterschied ... "Ein Pfund Tiroler frisch auf den Teller" gegen "Der Metzger im Nachbardorf hat das Fenster auf Kipp" :D

Melva
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Ungelesener Beitrag von Melva »

Heisst das jetzt also, wenn ich Jojoba in der Gesichtspfege verwende muss ich mit Tensiden reinigen, um die Rückstände zu entfernen?

Manuka-Bee

Ungelesener Beitrag von Manuka-Bee »

Melva hat geschrieben:Heisst das jetzt also, wenn ich Jojoba in der Gesichtspfege verwende muss ich mit Tensiden reinigen, um die Rückstände zu entfernen?
Emulgatoren im Allgemeinen (Tenside, Reinigungsmilch) oder auf Basis von Tonerden wie Bolus oder sog. Wascherde.
Es kommt immer darauf an welchen Anteil Jojoba in der Rezeptur einnimmt und wie deine Vorliebe für "Saubersein" definiert wird.

Ich habe, wie gesagt, oft sehr hohen Anteil an Jojoba, nach 3-4 Tagen muss ich den "Belag" gründlich entfernen

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Ungelesener Beitrag von Ame »

Eine Frage hätte ich - die Wikipedia, die sich dabei auf S. Krist, G. Buchbauer und C. Klausberger, 2008: Lexikon der pflanzlichen Fette und Öle. Springer Verlag Wien, S. 180 beruft, gibt bei Jojobaöl einen Anteil von 60-70% der gesättigten Arachinsäure C20:0 an. Auf Olionatura (und im Heikes Rohstoffbuch) steht jedoch, dass ca. 70% Gadoleinsäure C 20:1 (anhand Analysen von Henry Lamotte) bildet.
Hätte jemand das oben erwähnte Lexikon und könnte bitte nachschauen? :-a
Liebe Grüße,
Ame

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Ungelesener Beitrag von Heike »

Nach den 3 chargenbezogenen Analysen von Lamotte, die ich ausgewertet habe, enthielten die untersuchten Öle alle unter 0,05 % Ararchinsäure (20:0).

Der Wert für Eicosensäure (C 20:1, Gadoleinsäure) betrug in ihnen 71,13 %, 69,23 % und 71,56 %. Im Buch von Krist, Buchbauer und Klausberger, 2008, finde ich in den Tabellen vergleichbare Werte für »«Eicosansäure«, und dies ist ein anderer Name für Ararchinsäure. Es ist wohl ein Tippfehler, denn Jojobaöl ist reich an (und bekannt für) Gadoleinsäure. So ist wohl der Wikipedia-Autor an seine Aussage gekommen: Ein Verwechsler zwischen »e« und »a«.

Hinweise auf Arachinsäure (C20:0) finde ich im Buch von Krist, Buchbauer und Klausberger gar nicht – kann ich verstehen, ist ja auch nur in Spuren vorhanden.
Liebe Grüße
Heike

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Ungelesener Beitrag von Ame »

danke sehr, Du bist ein Schatz :love:
Liebe Grüße,
Ame

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Ungelesener Beitrag von Heike »

Ame hat geschrieben:danke sehr, Du bist ein Schatz :love:
Gerne, Ame. :-)
Liebe Grüße
Heike

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pflanzenölscheich
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Ungelesener Beitrag von pflanzenölscheich »

Und wieder ein schönes Beispiel, wie wichtig in der organischen Chemie der Unterschied von a und e ist. :)

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