Iris1964 hat geschrieben: Aber sie hat sich verändert. Nach einer Woche ist sie über Nacht ganz schaumig geworden, wie Schlagsahne. Danach wurde sie mit jedem Tag ein bisschen flüssiger. Farbe und Geruch haben sich nicht verändert. Getrennt hat sich auch nichts.
Ja, diese Phänomen sind mir in der Rührerei auch bekannt. Die Creme ist, wenn Du sie konserviert und sauber gearbeitet hast, sicher in Ordnung.
Gründe liegen vermutlich in den Emulsionsstruktur selbst. Nach dem Rühren ist diese noch instabil, und es befinden sich Lufteinschlüsse in der Emulsion. Nach wenigen Tagen sammeln sich die kleinen Bläschen, die man kaum als solche wahrnimmt, zu größeren zusammen, das vorherige Volumen »bricht zusammen«, und es bleibt eine niedrigviskosere Emulsion. Wenn Du diese noch einmal emulgieren würdest, bliebe eine glatte Lotion oder Gesichtsmilch.
Was man bei der nächsten Charge machen kann: 0,1 % Gelbildner hinzugeben. Auch 0,5 gr mehr Emulgator zaubert mehr Stabilität und Konsistenz. Das war das Prinzip der Hobbythek: soviel Emu hinein, dass an sich nichts schiefgehen kann, auch wenn man mit dem Glasstab rührt.

Wir tasten uns an die unterste Einsatzgrenze heran, und es gehört zum Erfahrungen-Sammeln, dass man sich irgendwann seine Rezepturen zusammenschneidert und weiß: »Ah, mit Jojobaöl bleibt es stabiler« oder »Hier etwas Guarkernmehl hinein, dann kann ich auf mehr Emu verzichten.«
Es ist also in keiner Weise Deine schuld; es liegt daran, dass viele Faktoren eine Emulsion bestimmen und wir nur Anhaltspunkte gegeben können, aber nie wissen, wie der einzelne dann seine Rezeptur umsetzt. Für mich heißt das in den Basisrezepturen, Prozentangaben zu geben, die einen Kompromiss zwischen Hautphysiologie und emulsionstechnologischen Aspekten ermöglichen – und da bleibt ein schmaler Grad, den jede(r) für sich austesten muss.