Seife bei Neurodermitis

Traumseifen entwickeln, Rohstoffe testen, Siedegeheimnisse teilen, Fehlern auf die Spur kommen – hier ist der kreative Mittelpunkt für Seifensieder.

Moderator: Birgit Rita

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yvonne

Seife bei Neurodermitis

Ungelesener Beitrag von yvonne »

Hallo,

Weiss jemand welche Öle am besten bei Neurodermitis sind?
Ich würde gern einer Freundin ein Geschenk machen,diese leidet unter ziemlich enttäuscht Ausschlag an Armen und Beinen.

Kennt jemand eine gute “Mischung“???
Wäre sehr dankbar!

Yvonne

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fortunella
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Ungelesener Beitrag von fortunella »

Seife empfehle ich nur bei gesunder Haut mit gutem Gewissen- bei kranker Haut würde ich so wenig Tenside wie nur eben möglich nehmen.

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pflanzenölscheich
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Ungelesener Beitrag von pflanzenölscheich »

Liebe Yvonne, als Betroffener kann ich Dir von meinen eigenen Erfahrungen berichten, die aber theoretisch begründet sind, dass atopische Haut tendenziell Schwierigkeiten hat, ihren pH-Wert nach einer Seifenwäsche wieder zu senken. Das kann die Haut für Infektionen anfällig machen, wie es mir 2011 tatsächlich passiert ist - und recht garstig gejuckt hat.

Ich weiß natürlich, dass es Neurodermitiker gibt, die auf ihre Seifen schwören, aber ich zähle solche Menschen mittlerweile zu den Ausnahmen. Sie dürften einen Gendefekt (die Fillagrin-Bildung betreffend) nicht haben, der bei Neurodermitikern aber statistisch gesehen besonders häufig auftritt.

Fortunellas Anmerkung über die Minimierung von Tensiden kommt zu meinem Argument noch erschwerend hinzu. Das heißt: Wenn Du es gut mit Deiner Freundin meinst, dann schenke ihr lieber keine Seife!

Es grüßt und wünscht eine gute Nacht
Harald

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Dori
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Ungelesener Beitrag von Dori »

Ich habe eine neurodermitisgeplagte Freundin und die verwendet gerne meine Salzseifen. Zwar sparsam, aber lieber als gekaufte Duschmittelchen.
Schöne Grüsse aus dem Wald4tel

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lavendelhexe
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Ungelesener Beitrag von lavendelhexe »

Wenn deine Freundin von sich aus eine Seife von dir ausprobieren möchte, spricht wohl nichts dagegen. Aber schenken - noch dazu mit dem Wunsch bei Hautproblemen zu helfen - würde ich keine.

Schön mild sind Seifen dann, wenn sie 6 - 12 Monate reifen durften. Die Ölzusammensetzung ist in meinen Augen dann zweitrangig. Wobei man meistens unter 20 % Schaumfett empfiehlt. Soleseifen (oder sogar Salzseifen) werden oft als angenehm empfunden. Ansonsten muss man wohl mit den üblichen milden Fetten sieden (irgendwo gibt es hier einen Thread "Meine Mildeste", hab ihn auf die Schnelle nicht gefunden). Aber möchte deine Freundin dein "Versuchskaninchen" sein?
Liebe Grüßlis,
Lavendelhexe

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pflanzenölscheich
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Ungelesener Beitrag von pflanzenölscheich »

pflanzenölscheich hat geschrieben:die Fillagrin-Bildung betreffend
Filaggrin natürlich: Filament-aggregating protein.
Dori hat geschrieben:Ich habe eine neurodermitisgeplagte Freundin und die verwendet gerne meine Salzseifen. Zwar sparsam, aber lieber als gekaufte Duschmittelchen.
Ja, dann gehört sie zu den Neurodermitikern, deren Haut den pH-Wert doch recht schnell wieder nachregeln kann. Darauf verlassen, dass es bei ihrer Freundin auch so ist, kann sich Yvonne aber nicht.

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Dori
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Ungelesener Beitrag von Dori »

pflanzenölscheich hat geschrieben: Darauf verlassen, dass es bei ihrer Freundin auch so ist, kann sich Yvonne aber nicht.
Da stimme ich dir natürlich zu :schlaumeier:
Schöne Grüsse aus dem Wald4tel

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naturelove
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Ungelesener Beitrag von naturelove »

Liebe Yvonne,
hier im Forum bin ich neu und habe vorhin deine Frage vom letzten August gelesen.
Meine Kinder waren Neurodermitiker. Schon im Kleinkindesalter habe ich Seife gesiedet, Pflege-Emulsionen gerührt und damit stetig eine Verbesserung erreicht. Heute haben beide keine Probleme mehr.
Zu deiner Frage bzgl. der Seife: Ich habe kaltgesiedete Seife aus Kokosöl, Babassuöl, Sheabutter, Olivenöl, Mandelöl, Rizinusöl und der errechneten Menge Wasser + NaOH gesiedet und mit Borretschsamenöl überfettet. Wichtig: Ohne Gelphase. Nach mindestens 3 Monaten Lagerzeit habe ich die Seife kleingerieben, später im Thermomix, und mit Thymianwasser und Thymianmazerat(Mandelöl) wieder eingeschmolzen und ausgehärtet. Nach einer weiteren Trocknungszeit von ca. 4 Wochen kann sie verwendet werden, zum duschen, baden und Haare waschen.
naturelove

Mian

Ungelesener Beitrag von Mian »

naturelove hat geschrieben: Wichtig: Ohne Gelphase.
Warum ist das wichtig?

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Ame
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Ungelesener Beitrag von Ame »

Mian hat geschrieben:
naturelove hat geschrieben: Wichtig: Ohne Gelphase.
Warum ist das wichtig?
ohne OHP wird eh nicht überfettet :-*
Liebe Grüße,
Ame

Testreihe Olivenölseife pur, Diagramme: http://domacikosmetika.passhaus.at/doku.php?id=olivenoelseifen:test_olivovych_mydel

Mian

Ungelesener Beitrag von Mian »

Stimmt, hatte ich ganz übersehen... Das ist für mich so selbstverständlich, dass ich gar nicht auf die Idee komme, jemand könnte das so meinen...

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Leanne
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Ungelesener Beitrag von Leanne »

Liebe Yvonne,
die Lieblingsseife meines Neurodermitis geplagten Sohnes ist eine Haferseife, die eine Überfettung von 8% hat. Die verwendeten Öle sind Palm, Kokos, Olive, Raps und Borretsch.
Viele Grüße
Leanne

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naturelove
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Ungelesener Beitrag von naturelove »

Liebe Mian und Ame,
leider weiss ich grad noch nicht, wie ich euch direkt antworten kann.
Zur Frage: bei der Gelphase entstehen bis zu 90 Grad C und davor verschone ich meine wertvollen Wirkstoffe lieber. Besonders bei der Seife für die Haut der Kinder überfette ich mit bis zu 10 %. Das mindert zwar die Haltbarkeit, aber das ist ja auch nicht Sinn und Zweck. Diese CP Seife muss dann gut reifen.
naturelove

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Bina
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Ungelesener Beitrag von Bina »

Das Borretschsamenöl wird doch -ebenso wie alle anderen Fette und Öle- sowieso von der Lauge aufgespalten, und die meisten Deiner genannten Öle (wenn nicht sogar alle) können kurzfristig höhere Temperaturen ohne weiteres vertragen.
Eine echte Überfettung, bei der ein Öl auch ein Öl bleibt (hast Du bei CP nicht), gibt es ausschliesslich bei einer OHP.
Liebe Grüße
Bine

Panax

Ungelesener Beitrag von Panax »

Ich überlege zur Zeit eine "therapeutische" Seife für atopische Haut herzustellen.

Da ich noch keine Erfahrung mit dem Seifen sieden habe, frage ich mich, ob es möglich wäre fertige Glyzerinseife zu verwenden?

Glyzerinseife einschmelzen, Wirkstoffe einmischen und wieder härten lassen.

ilimyar

Ungelesener Beitrag von ilimyar »

hallo,

ich habe in anderen Foren oft gelesen, dass Ziegenmiclh sehr gut sein soll. Und wie die meisten schon schreiben ist Meersalz bzw. Bergsalz wohl sehr gut.
ich pflege im Moment meine trockene Haut mit gesättigter Sole. ich wasche Morgens und Abens mein Gesicht damit. Meine Haut war nie so gut wie im Moment, obwohl es sehr kalt ist.

lg ilimyar

Fina

Ungelesener Beitrag von Fina »

Bei einer Salzseife würde ich das Salz etwas zerkleinern, damit es feiner und weniger spitzkantig wird. Außerdem ist es nützlich einen Moment im Seifenleim zu rühren, damit die äußere Schicht des Salz etwas anlöst und weniger spitzkantig macht.
Das Salz verdünnt sozusagen die Seife.

Schaumfett kann die Haut austrocknen, zuviel Shea, Kakaobutter ebenfalls. Manche vertragen auch gar kein Schaumfett.

Ich leide oft an Hautausschlag und benötige dann eine sanfte Reinigung und richtig viel Fett. Dazu habe ich mir eine Soleseife (CP) gesiedet.
15%Avocadoöl, 35%Olivenöl, schweineschmalz 20%, Kokosöl 15%, sheabutter 10%, Rizinusöl 5%. angerührt mit Salzsole (entspr. 30gr auf 100ml) 1/2 TL Stärke fördert die Schaumbildung. Die Seife sollte eher drei Monate ausreifen dürfen. Ich habe mit 20 % überfettet.
Die Seife ist nahezu weiß, sehr mild. Im Waschbecken führt es dazu, dass man viel nachputzen muss, wegen der Überfettung. Nach dem Duschen perlt das Wasser von der Haut ab. Ich habe bewusst eher haltbare Öle ausgewählt. Schweineschmalz ist unserer Haut am ähnlichsten. Ich mag es sehr gern in Seifen.
Nachrühren würde ich und etwas Ziegenmilch hinzufügen.
Schaum= wenig , ausreichend, sehr cremig und weich.

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